Heimatpfleger versammeln sich beim „Töpsl“

Am Samstagnachmittag hat im unteren Pustertal die 73. Jahreshauptversammlung des Heimatpflegeverbandes Südtirol stattgefunden. Dabei wurde auch der Vorstand neu gewählt – die bisherige Landesobfrau Claudia Plaikner wurde in ihrem Amt bestätigt.

Vor der Versammlung gab es eine Führung durch den historischen Ansitz Töpsl in Obervintl - Foto: UT24/hz

Die Wahl für den Versammlungsort der Südtiroler Heimatpfleger fiel auf das Dorf Obervintl mit seinem geschichtsträchtigen Ansitz „Töpsl“. Nicht von ungefähr, denn Eigentümer und Restaurator Hubert Mayr renovierte das große Gebäude vor Jahren in vielen Stunden Kleinstarbeit und rettete so den Ansitz vor dem Bagger. Heute ist das Gebäude ein beliebter Ort, um Hochzeiten oder andere Feierlichkeiten zu veranstalten.

Landesobfrau Plaikner betonte eingangs, dass die Pflege der Baukultur dem Heimatpflegeverband Südtirol ein besonderes Anliegen ist. Sie richtete dabei den Appell an die Politik, dem Verbau der Landschaft entgegenzuwirken. Geschäftsführer Florian Trojer berichtete anschließend über die Tätigkeiten des abgelaufenen Jahres, wobei der Schwerpunkt 2022 dem Bereich „Kinder & Schule“ galt. Dazu wurde eine „Heimatmappe“ erstellt. Erfreulich war, dass mit dem Heimatpflegeverein Branzoll-Bronzol ein neues Mitglied dem Landesverband beigetreten ist. Weitere Höhepunkte im Jahr 2022 waren: 8. Heimatpflegefest auf der Trostburg, Ortsbegehung in Trens, die Verfolgung touristischer Zersiedelung, Manifest für Fokus auf alpinen Raum, Bündnis Klimaaktion Südtirol, jährliche Fachtagung auf der Burg Hocheppan.

Claudia Plaikner, Landesobfrau des Heimatpflegeverbandes Südtirol – Foto: UT24/hz

In ihrer Rede zu den Tätigkeitsschwerpunkten 2023 betonte Plaikner, dass die Herausforderungen neben Krieg, Klima und anderen nicht weniger werden. Die größte Herausforderung sei der Klimawandel, welcher laut Plaikner von niemandem geleugnet werden könne. Weiters ist ihr wichtig, dass die Bestrebungen im Bereich Nachhaltigkeit ausgebaut werden. Kritische Worte fand Plaikner auch zu den geplanten Erweiterungen im Bereich Skitourismus und sprach neue Aufstiegsanlagen an. In den Skigebieten würde es einen kontinuierlichen Temperaturanstieg geben. Da es eine Wasserknappheit gebe, betonte Plaikner, dass der Wasserverbrauch in Saunalandschaften und Schwimmbädern zu regulieren sei, da diese nicht lebensnotwendige Bereiche seien.

Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer richtete Grußworte an die Versammlung – Foto: UT24/hz

Neuwahl des Vorstandes

Neben einem Referat zum Thema „Erneuerbare Energie“ von Evi Brigl stand auch die Neuwahl der Verbandsorgane auf dem Programm. Dabei wurden die bisherige Obfrau Claudia Plaikner, ihr Stellvertreter Franz Fliri sowie die weiteren Vorstandsmitglieder bestätigt. Neu im Vorstand hinzugekommen ist Bruna Corteletti vom im Herbst neu gegründeten Heimatpflegeverein Branzoll-Bronzol.

Geschäftsführer Florian Trojer und Obfrau Claudia Plaikner – Foto: UT24/hz

Tracht des Jahres

Agnes Egger Andergassen, die Vorsitzende der ArGe Lebendige Tracht, stellte abschließend noch die Tracht des Jahres vor. Dabei entschied sie sich für die historische Tracht der Schützenkompanie Katharina Lanz von Spinges, die zum 50-jährigen Jubiläum der Schützenkompanie 2009 anhand eines 200 Jahre alten Musters gefertigt wurde. Das besondere an der Tracht ist die „Pfoat“ mit dem besonders gefältetem Kragen.
Abgerundet wurde die Versammlung in Obervintl mit schmackhaften „Puschtra Tirschtlan“. Musikalisch umrahmt wurde die 73. Jahreshauptversammlung von der Volksmusikgruppe „Frisch g’strichn“.