von Alexander Wurzer 02.04.2023 08:00 Uhr

Hohe Lebenshaltungskosten sind großer Wettbewerbsnachteil

Es ist erschreckend und jeder spürt es: Südtirol wird von Tag zu Tag teurer. Dies ist kein subjektives Gefühl, sondern bestätigt durch Erhebungen diverser Organisationen. Was besonders auffällt, ist die Tatsache, dass Südtirol in vielen Bereichen sogar der teuerste Ort Italiens ist.

Bild von Louis auf Pixabay

Dazu einige Beispiele: Laut Erhebungen der Verbraucherorganisation Assoutenti kostet ein Kilogramm Brot in Bozen 6,21 Euro – der teuerste Wert im nationalen Vergleich. Ähnlich verhält es sich mit Mineralwasser, wie dieselbe Organisation herausgefunden hat – 3,09 Euro pro 1,5 Liter. Dem Fass den Boden schlagen aber schlussendlich die Immobilienpreise aus. Laut immobiliare.it beträgt der Durchschnittspreis für Immobilien 4.546 Euro/m² in der Autonomen Provinz Bozen, während er in der Autonomen Provinz Trient 2.350 Euro/m² beträgt. In der Autonomen Region Trentino Südtirol wird ein Durchschnittspreis von 3.151 Euro/m² genannt. Der höchste Wert Italiens.

Die aktuelle Situation wird zum Wettbewerbsnachteil

Viele, die bis vor kurzem mit ihrem Einkommen noch relativ gut über die Runden gekommen sind, tun sich heute damit schwer. Südtirol bietet zwar eine hohe Lebensqualität, wird aber zunehmend unleistbar.

War Südtirol in der Vergangenheit aufgrund seiner Natur und der endlosen Möglichkeiten, die Freizeit zu gestalten, ein attraktiver Standort für viele Arbeitskräfte aus dem Ausland, wendet sich nun das Blatt. Viele Fachkräfte entscheiden sich dafür, sich an anderen Orten niederzulassen, die auch attraktiv sind, aber günstiger. Die aktuelle Situation wird zum Wettbewerbsnachteil für Südtirol.

Ein gutes Beispiel dafür sind die Krankenpfleger. Die Schweiz wirbt aktiv um Pflegekräfte, die dort im Verhältnis viel mehr verdienen als in Südtirol und die Angebote vielfach auch annehmen. Solange die Lebenshaltungskosten bei uns stärker steigen, als die Löhne, wird sich diese Situation nicht ändern.

Es gilt herauszufinden, warum wir Teuer-Weltmeister sind

Das Wissen um diese Situation sollte ein Weckruf sein. Es bedarf dringend einer Analyse, um herauszufinden, welche Umstände dazu führen, dass Südtirol in vielen Bereichen Teuer-Weltmeister ist. Anhand der Ergebnisse ist die Politik dann gefordert gegenzusteuern. Dies muss in der Prioritätenliste ganz oben stehen, ansonsten verlieren wir immer stärker den Anschluss.

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