„Keine Kompromisse bei Ehrenamt und deutscher Schule“

Der Bezirksmajor Peter Frank eröffnete den diesjährigen Bezirkstag mit der Begrüßung der anwesenden Marketenderinnen, Schützen und Ehrengäste. Zu den Ehrengästen gesellten sich die Bürgermeister der Unterlandler Gemeinden Tramin, Auer, Kurtinig, Kurtatsch, Margreid und Truden, sowie die Landtagsabgeordnete Brigitte Foppa, der Ortspfarrer Josef Augsten, die Vertreter der Unterlandler Vereine sowie der Gastredner Norbert Sparer. Als Vertreter des Südtiroler Schützenbundes war der stellvertretende Landeskommandant Christoph Schmid anwesend.
Bezirksmajor Peter Frank führte den Appell der anwesenden Kompanien bewusst unter Verwendung der italienischen Ortsnamen durch, um auf den unzumutbaren Umstand hinzuweisen, dass die deutschen Ortsnamen nach wie vor nicht amtlich gültig sind. Der Appell an die Politik sowie die anwesenden Bürgermeister war es, endlich die eigenen Zuständigkeiten wahrzunehmen und historisches Unrecht wiedergutzumachen.
Angriffe auf das Ehrenamt
Nach der Verleihung des Verdienstzeichen in Bronze des Südtiroler Schützenbundes Roland Piger (Schützenkompanie Margreid) und dem Dank an Ehrenlandeskommandant Elmar Thaler für die Ersetzung der von Unbekannten mutwillig entwendeten Tafel auf Castelfeder, folgte der tatenreiche Jahresrückblick durch den Bezirksmajor, der diese Gelegenheit nutzte, um auf die römischen Angriffe auf das Südtiroler Ehrenamt hinzuweisen, welche zahlreiche Südtiroler Vereine existenziell bedrohen würden. Die Südtiroler Politik habe durch Untätigkeit geglänzt, weshalb die Unterstützung der Bürgermeister erforderlich sei, um endlich wieder ein Südtiroler Landesregister des Ehrenamtes einzuführen. Ebenso wies Frank auf die unzumutbaren Zustände an der deutschen Schule hin: „Wir werden nicht hinnehmen, dass unsere deutsche Schule zugrunde geht, nur weil sich die Politik um klare Stellungnahmen windet!“
Gastrede und Vorstellung von „Kann Südtirol Staat?“
Auf die Berichte der Referenten folgte die Gastrede des Historikers und Sprachwissenschaftlers Norbert Sparer. Er beleuchtete mit Blick auf zahlreiche Minderheitenregionen Europas das leidvolle Schicksal jener Landstriche, in denen gemischtsprachige Schulen den Untergang bedeuteten und unterstrich die Bedeutung des muttersprachlichen Unterrichts: „Es gibt bis dato kein Beispiel, bei dem sich gemischtsprachige Schulen in Europa positiv auf Minderheiten ausgewirkt haben, im Gegenteil!“
Auf den kurzweiligen Vortrag folgte sodann die Vorstellung des Buchprojektes „Kann Südtirol Staat?“ durch die Schützenkameraden Lukas Varesco und Armin Gschnell, welche federführend an dem Weißbuch für die Eigenstaatlichkeit Südtirols mitgearbeitet hatten.
Der Bezirkstag schloss mit den Grußworten der Ehrengäste und einem Ausblick auf das kommende Schützenjahr.






