von hz 17.03.2023 09:50 Uhr

Zinserhöhungen – Die Folgen für die Verbraucher

Der steigende Trend der Zinskurve hält auch im neuen Jahr an. Mit dem neuen Haushaltgesetz 2023 haben Verbraucher nun das Recht, den Zinssatz vom Darlehen von variabel auf fix umzuwandeln. Doch welche konkrete Auswirkungen hat der Anstieg der Zinskurve auf die einzelnen Darlehen bzw. Darlehensraten, und zahlt sich ein Wechsel eines Zinssatzes überhaupt aus?

Bild von Tumisu auf Pixabay

Insgesamt wurde der EZB Leitzins seit vergangenem Sommer sechs mal erhöht und liegt jetzt bei 3,5 Prozent. Der Euribor (6M) (Basisparameter für viele variable Darlehen) ist ebenfalls stark angestiegen: von 0,238 Prozent im Juli auf aktuell knapp 3 Prozent (Stand 14.03.2023). Es ist davon auszugehen, dass der Markt der erneuten Erhöhung bald Folge leisten wird, teilt die Verbraucherzentrale Südtirol in einer Aussendung mit.

Auswirkung auf die einzelnen Darlehen

Bleibt der Euribor bei den derzeitigen Zinsen, ergäbe sich nach der Zinsanpassung im Juli folgendes Bild:

  • Darlehen von 100.000 Euro, aufgenommen am 01.01.2022, 20 Jahre
  • Spread: 1,2 Prozent
  • Zinssatz: Euribor sechs Monate gerundet auf nächsten Viertel-Punkt + Spread = Zinssatz 4,45 Prozent
  • Mehrkosten pro Monat: 151,31 Euro
  • Mehrkosten gesamte Laufzeit (vorbehaltlich weiterer Anstiege des Euribor): 34.436,09 Euro

Bereits laufende, fix verzinste Darlehen sind von der Änderung nicht betroffen, hier ändert sich nichts. Bei Mischformen gilt es ebenfalls, die Zinsklausel zu kontrollieren.

Variabel lassen oder fix anstreben?

Verbraucher haben seit kurzem wieder die Möglichkeit, von einem variablen zu einem fixen Zinssatz zu wechseln. Der variable Parameter (Euribor) wird hierbei durch den der Laufzeit entsprechenden fixen (IRS) ersetzt, während der Spread gleich bleibt. Dieser Wechsel ist für Verbraucher kostenlos und muss unter folgenden Voraussetzungen von Banken akzeptiert werden:

  • Darlehen unter 200.000 Euro Summe
  • Darlehensnehmer mit ISEE unter 35.000
  • Zahlungen müssen in Ordnung sein, kein Zahlungsverzug

Ob sich ein solcher Wechsel für Verbraucher wirklich auszahlt, muss jedoch von Fall zu Fall gut bewertet werden (Euribor sechs Monate aktuell 3,035 Prozent, IRS zehn Jahre 2,92 Prozent, IRS 20 Jahre 2,73 Prozent Stand: 14.03.2023).

Alternativen

Drei weitere Alternativen um das alte Wohnbau-Darlehen ganz „loszuwerden“ sind die Neuverhandlung, die Surrogation (der Hypothek) und die Tilgung bzw. Ersetzung. Genauere Informationen hierzu können online auf (https://www.consumer.bz.it/de) abgerufen werden.

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