Der Weltverbrauchertag

Für das EVZ Italien steht jeder Tag, nicht nur der 15. März, im Zeichen des Schutzes der Verbraucherrechte, und so erwies sich auch das vergangene Jahr 2022 als ein Jahr voller Herausforderungen, aber auch der Erfolge. Es wurden viele alte und neue Problemfelder angegangen, darunter das Luftverkehrschaos des letzten Sommers, die Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der Erstattung der sogenannten Covid-Gutscheine sowie die üblichen Themenbereiche im Zusammenhang mit dem elektronischen Handel und dem Online- und Offline-Betrug, schreibt das Europäische Verbraucherzentrum.
Neben der ständigen Informations- und Präventionsarbeit für Verbraucher und Schüler konnte es ein beachtliches Ergebnis für die europäischen Verbraucher, die sich dem EVZ anvertraut haben, erzielen. So haben die Büros von Bozen und Rom des EVZ Italien insgesamt 10.241 Anfragen beantwortet, davon waren 999 konkrete Beschwerden von ausländischen Verbraucher und 967 Beschwerden von einheimischen Verbraucher in Bezug auf ein Unternehmen in der EU, die einer Intervention des EVZ bedurften, wobei 730.000 Euro eingeholt werden konnten. Davon wurden allein in Bozen mehr als 6.000 Anfragen bearbeitet, von denen bei etwa 1.000 eine konkrete Intervention gegen italienische und ausländische Unternehmen nötig wurde, wodurch mehr als 400.000 Euro zugunsten der betroffenen Verbraucher eingeholt werden konnten.
Warum „Jetzt kaufen und später bezahlen“ nicht immer eine gute Idee ist
Immer mehr Online-Shops bieten die Bezahlmöglichkeit „jetzt kaufen, später bezahlen“ an. Dabei wird die Möglichkeit geboten, eine Ware, normalerweise über eine Zahlungsplattform, in drei zinslosen Raten zu bezahlen. Die Vorteile dabei sind, dass die Zahlung ohne zusätzliche Kosten aufgeteilt werden kann und dass keine Kreditwürdigkeitsprüfung notwendig ist. Es gibt aber auch Risiken, die man bedenken sollte. Das Hauptrisiko besteht darin, die Kontrolle über die eigene finanzielle Situation zu verlieren. Wenn dies die einzige Möglichkeit ist, sich ein bestimmtes Produkt zu leisten, sollten Sie lieber die Finger davon lassen und vermeiden, dass Sie ungewollt Schulden anhäufen. Wenn die Rate nicht pünktlich bezahlt wird, sind unter Umständen sogar hohe Strafgebühren fällig. Denken Sie auch daran, die Zahlungsplattform einzuschalten, wenn Sie von Ihrem Widerrufsrecht oder der Gewährleistung Gebrauch machen.
Sich nicht von Dark Patterns manipulieren lassen
Dark Patterns sind Marketing-Tricks, die uns manipulieren und zum Kauf eines Produktes bewegen sollen. Dazu gehören zum Beispiel Aussagen wie „nur heute 50 Prozent Rabatt“. Wer Dark Patterns als solche identifiziert, kann den Druck bewusst von sich abprallen lassen.
Der Tipp der EVZ: Schauen Sie sich auch in anderen Online-Shops um, vergleichen Sie Preise und Alternativprodukte, und entscheiden Sie erst dann.
Warum Mobile Wallets gut abgesichert gehören
Die Covid19-Pandemie hat uns dafür sensibilisiert, so wenige Oberflächen wir möglich zu berühren, und das kontaktlose Bezahlen erlebte einen regelrechten Boom. Mehr und mehr Verbraucher nutzen zudem Mobile Wallets, also Smartphone-Apps, in denen man sämtliche Bank- und Kreditkartendaten (aber auch Reisetickets und Treuekarten) hinterlegt.
Aber ist es nicht gefährlich, all diese sensiblen Daten an einem Ort zu speichern? Was, wenn ich gehackt werde oder mein Smartphone verliere? Im Allgemeinen gelten Mobile Wallets als sicher. Die Daten sind verschlüsselt und können weder von Shops noch von anderen Personen eingesehen werden.
Dennoch ratet die Europäische Verbraucherzentrale, sich für eine Zwei-Faktor-Authentifizierung zu entscheiden und das Wallet beispielsweise durch ein zusätzliches Passwort zu schützen.
Die (geheimen) Superkräfte der Kreditkarte
Die (geheimen) Superkräfte der Kreditkarte
Online-Shops bieten verschiedene Bezahlmethoden an, die jeweils Vor- und Nachteile haben. Beim Kauf auf Rechnung müssen Sie dem Unternehmen Ihre Bankdaten nicht preisgeben. Andererseits besteht die Gefahr, die Zahlungsfrist zu verpassen, da man sich selbst um die Überweisung kümmern muss. Zahlungsdienstleister wie PayPal oder Klarna bieten oft einen Käuferschutz. Bei Problemen kann die Kommunikation jedoch kompliziert werden, da mit dem Dienstleister eine weitere Partei involviert ist.
Die Kreditkarte gilt nicht nur als sicheres Zahlungsmittel, sondern hält einen weiteren Vorteil bereit: Wird die Ware beispielsweise nicht geliefert oder sind Sie Opfer von Betrug, können Sie die Zahlung in vielen Fällen über ein sogenanntes Chargeback-Verfahren rückgängig machen. Kontaktieren Sie hierzu Ihre Bank. Wichtig: Sie müssen einen Klärungsversuch mit dem verkaufenden Unternehmen nachweisen können.
Wie Preisalarme Ihr Leben einfacher machen
Vor Aktionstagen wie dem Black Friday erhöhen manche Geschäfte die Preise, nur um sie dann wieder abzusenken und sie als Rabatt zu vermarkten. Das anstehende Inkrafttreten der sogenannten Omnibus-Richtlinie auch in Italien, wird hier jedoch eine Hilfe für Verbraucher:innen bringen. Bei ermäßigten Preisen muss der Shop auch über den niedrigsten Preis informieren, der in den 30 Tagen vor der Anwendung des Preisnachlasses angeboten wurde.
Der Tipp der EVZ: Beobachten und vergleichen Sie die Preise für Ihr Wunschprodukt das ganze Jahr über. Über kostenlose Online-Tools können Sie sich Preisalarme setzen.






