von red 08.02.2023 11:25 Uhr

Ärztemangel: Endlich neue Wege gehen

Warum findet Südtirol zu wenig Ärzte? Wegen der Pflicht zur Zweisprachigkeit? Die Antwort lautet Nein, ist die Süd-Tiroler Freiheit (STF) überzeugt. Eine Allgemeinmedizinerin, die gerne nach Südtirol zurück gekommen wäre, spricht die Probleme offen an und lässt aufhorchen. 

Foto by Pixabay

Die Medizinerin berichtet in einem Schreiben an Landeshauptmann Kompatscher von massiven bürokratischen Hürden, von Hausarztstellen, die nur einmal im Jahr vergeben würden und von einer „Medizin, wie vor 30 Jahren“. Verantwortliche im Sanitätsbetrieb räumen „einen Riesenunterschied bei der Bürokratie im Vergleich zum Ausland“ ein. Daneben sind die Löhne in Österreich, der Schweiz und Deutschland oft höher, das System effizienter und die Lebenskosten meist niedriger. 

Südtirol sei für die eigenen Jungärzte komplett unattraktiv geworden, heißt es in einer Aussendung der STF. Der Standort Südtirol werde immer mehr abgehängt. In Umfragen gaben 90 Prozent der Medizinstudenten an, nach dem Studium in Österreich nicht nach Südtirol zurückkehren zu wollen. 

Die STF findet, dass Kompatscher der neben seinen vielen Ämtern auch Sanitätslandesrat ist, weiche die Pflicht zur Zweisprachigkeit weiter auf, heble den Proporz aus und stelle Ärzte aus Italien ein, die „kein Wort Deutsch sprechen”. Sinnvoller wäre für die STF, er würde Maßnahmen ergreifen, um den Beruf der Hausärzte und Ärzte in Südtirol aufzuwerten und wieder attraktiver zu gestalten. Kompatschers Politik fahre Südtirols Gesundheitswesen mit Vollgas an die Wand. 

Die STF hat im Landtag öfters weitreichende Maßnahmen vorgeschlagen. So den Bau von Wohnungen für Südtiroler Jungärzte, die automatische Anerkennung von Studientiteln, die Schaffung von Einrichtungen zur Kinderbetreuung, Förderstipendien, damit Maturanten ein Medizinstudium absolvieren, Unterstützung bei der Vorbereitung zur Aufnahmeprüfung zum Medizinstudium oder eine engere Zusammenarbeit mit Ost- und Nordtirol. 

„Keine Einzelmaßnahme reicht aus, um dem Ärztemangel zu begegnen. Es braucht endlich eine umfassende Reform des Gesundheitswesen! Es ist fünf vor 12!”, so die STF. 

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