von lif 06.02.2023 12:23 Uhr

Ganzjahresschulen oder -kindergärten in Südtirol?

Das Land Südtirol und die Gemeinden wollen die Rahmenbedingungen für Familien weiter verbessern. Mit welchen Maßnahmen Familien in der Kinderbetreuung unterstützt werden sollen und wie sich die Rahmenbedingungen für Familien weiter verbessern sollen, haben die Landesräte Waltraud Deeg und Philipp Achammer gemeinsam mit dem Gemeindenverbandspräsident Andreas Schatzer, Landesschuldirektorin Sigrun Falkensteiner und der Direktorin der Familienagentur Carmen Plaseller am heutigen Montag, den 6. Februar, vorgestellt.

Andreas Schatzer, Waltraud Deeg und Philipp Achammer (Foto: UT24/lif)

Familienlandesrätin Waltraud Deeg erklärt zu Beginn, dass sich das Land vorgenommen habe optimale Rahmenbedingungen für Familien, Senioren, Jugendliche und vor allem Kinder zu schaffen. Um diese Bedingungen zu bieten seien drei „Säulen“ wichtig: die Planbar- und Verlässlichkeit, die Vernetzung der verschiedenen Ebenen und Bedarfsorientierte Angebote. So sollen unter anderem Betreuungs- und Pflegeangebote flexibel und bedarfsgerecht ausgebaut werden oder Arbeitszeiten in den ortsansässigen Unternehmen flexibilisiert und mit den Betreuungs-, Bildungs- und Pflegeangeboten vernetzt werden. Es müsse also unmittelbar nach Anmeldeschluss von Schule und Kindergarten einen Austausch zwischen den jeweiligen Direktionen und Gemeinden geben, um so viele Bedürfnisse wie möglich zu decken und so ein Angebot zu schaffen. „Wir werden es aber nur schaffen ein flexibleres Angebot hinzubekommen, wenn wir alle Bedürfnisse im Blick haben“, so Philipp Achammer. 

Der Schullandesrat informiert, dass ein sogenanntes „Mittelpunkt-Angebot“ als Lösungsansatz geplant ist, was bedeuten würde, dass es ein ausgearbeitetes Angebot an einem so genannten Hauptort geben würde, wo Kinder aus der Umgebung betreut werden können. Zudem solle es in Zukunft ein verlängertes  Organisationsmodell beim Schulkalender geben, was eine Ganzjahresschule oder einen Ganzjahreskindergarten bedeuten würde. Auch die Nachmittagsbetreuung solle landesweit erweitert werden, äußert die Direktorin der Familienagentur, Carmen Plaseller. „Unser Wille ist da, auf Familien und Gemeinden einzugehen, um die Bedürfnisse aller zu decken“, sagt Achammer. 

Nach Angaben der Landesschuldirektorin, Sigrun Falkensteiner, gab es bei der heurigen Online-Einschreibung vom Kindergarten die Möglichkeit den Bedarf an verlängerter Öffnungszeit zu deklarieren. Nun liegen also die Zahlen vor und die Direktoren der acht Kindergartensprengel seien derzeit dabei mit den Gemeinden Kontakt aufzunehmen, um zu schauen, wo man im Rahmen von Pilotprojekten einen verlängerten Kindergarten zusammenführen könnte. Wo es günstig wäre Mittelpunktschulen oder -kindergärten zu schaffen, werde dann anhand der Bedürfnisse der Familien analysiert. „Wir möchten ehrlich sein und sagen, dass wir es nicht schaffen werden, landesweit in allen Kindergärten und Schulen eine Ganztagesschule oder einen Ganzjahreskindergarten anzubieten“, so Falkensteiner. Schatzer ist der Meinung, dass man diese neuen bzw. zukünftigen Betreuungsmodelle nicht aus den Augen verlieren sollte. „Wir wollen ein stabiles Angebot für Familien errichten“, sagt er. 

Abschließend auf die Frage, ob das Ganze funktionieren würde, antwortet Familienlandesrätin Deeg mit einem klaren „Ja“. Dies begründet sie mit dem Kitas-System, da es im Jahr 2009 landesweit 37 Kitas gab und heute gibt es 106. Dort wurde auch so gearbeitet, dass an den Hauptorten eine errichtet wurde und aufgrund der hohen Anfrage wurden es immer mehr. 

V.l.: Carmen Plaseller, Andreas Schatzer und Sigrun Falkensteiner – Foto: UT24/lif

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