Die ASGB-Drohung

Tony Tschenett, der Vorsitzende des ASGB, unterstrich zu Beginn die Wichtigkeit des Themas, das alle Bewohner Südtirols betreffe und zwar geht es um die Stärkung der Kaufkraft. Südtirol sei eine der teuersten Provinzen in Italien, deshalb sei derselbe Lohn in Südtirol nicht mit jenem auf Sizilien vergleichbar. Die Kaufkraft sei zu gering – egal ob man im privaten oder öffentlichen Bereich arbeitet. Deshalb lautet das ASGB-Jahresmotto „Lohnerhöhungen und Rentenerhöhungen sofort!“
Privatwirtschaft
Alex Piras erläuterte die Situation Südtirols im Privatsektor. Viele Arbeitnehmer müssten mit dem Mindestlohn auskommen. Dabei spricht Piras von einem Netto-Gehalt um die 1.300 Euro pro Monat. Bei einer 40-Stunden-Arbeitswoche sei so das Auskommen mit dem Einkommen schwer bis unmöglich. Es gäbe aber auch viele Betriebe in Südtirol, die die Arbeitnehmer über den Tarif bezahlen würden. Der ASGB fordert in diesem Zusammenhang ein provinziales Lohnelement in Höhe von 100 Euro brutto monatlich für alle Sektoren in der Privatwirtschaft.
Öffentlicher Dienst
Petra Nock betonte, dass die Gehälter im öffentlichen Dienst nicht mehr attraktiv und aktuell seien. Es gebe einen enormen Kaufkraftverlust. Es seien die Gehälter im öffentlichen Dienst in den vergangenen Jahren nicht ausreichend der Inflation angepasst worden. Dabei sollten die lokalen und nicht nationalen Inflationswerte als Berechnungsgrundlage dienen. Es sollte einen lokalen Spielraum in dieser Sache geben. Südtirol laufe Gefahr, dass junges Personal im Ausland bleibt oder aus Südtirol auswandern. Es müssten massive Ressourcen zur Verfügung gestellt werden, damit die Gehälter eine den hohen Lebenshaltungskosten angemessene Erhöhung erfahren.
Rentner
Auch die Rentner haben immer mehr Probleme mit den hohen Lebenshaltungskosten, berichtet Stephan Vieider. Sie können sich für das gleiche Geld immer weniger kaufen und befinden sich nun in einer unsicheren Situation. Die Südtiroler Parlamentarier müssten auf nationaler Ebene handeln, damit die Renten spürbar erhöht werden. Zudem müsse das Land eigene Kriterien für Rentner formulieren, die den Erhalt der lokalen Sozialleistungen erleichtern.
Die ASGB-Drohung
Diese ASGB-Forderungen werden neben Politikern auch allen Mitgliedern weitergeleitet, kündigte Tschenett an. Auch mit den anderen Gewerkschaften gehe man in dieser Sache gemeinsam vor. Sollte die Politik die Forderungen nicht erhören, so müsse man auf die Straße gehen. Tschenett kündigte Kundgebungen und weitere Aktionen an.






