von ih 20.01.2023 10:05 Uhr

Zeilinger erhielt Ehrendoktorat der Universität Innsbruck

Dem österreichischen Nobelpreisträger für Physik, Anton Zeilinger, ist gestern das Ehrendoktorat der Naturwissenschaften der Universität Innsbruck feierlich verliehen worden. Er war von 1990 bis 1999 Professor am dortigen Institut für Experimentalphysik. In seiner Dankesrede sprach sich der Geehrte für die Berufung „ungewöhnlicher Persönlichkeiten“ an die Universitäten aus und setzte sich zudem für die Förderung von Hochbegabten an Schulen ein.

APA/ZEITUNGSFOTO.AT/DANIEL LIEBL

Zeilinger nützte neben seinen Dankesworten an die Universität die Gelegenheit, Universitätsvertretern – die in großer Zahl vertreten waren – etwas „ins Stammbuch zu schreiben“. Er strich die Bedeutung der Berufungen an Universitäten hervor und erzählte, dass seine Bewerbungen an vielen deutschen Universitäten nicht erfolgreich waren – eben weil sie vielleicht „zu ungewöhnlich“ gewesen seien. Auch kritisierte er bei der Vergabe von Fördergeldern die oftmals verlangte Auflage, dass man klar darlegen müsse, mit welchen Methoden man Ergebnisse erzielen wolle. Er selbst habe das auch oft nicht darlegen können.

 

Lobend hob der Nobelpreisträger eine in Österreich herrschende „gewisse Offenheit für fundamentale Fragestellungen bis zur Philosophie“ vor. Dies sei international eine Besonderheit und er schätze es, da es dabei besonders um die Ermutigung junger Leute gehe. Sein Wunsch sei jedenfalls, dass die „Entwicklung der Zukunft auf verschiedenen Gebieten nicht so schlecht kommen wird, wie es befürchtet wird“, warb Zeilinger für mehr Optimismus.

Quantenphysik nachhaltig geprägt

Die Laudatio auf Zeilinger hielt mit dem Physiker Peter Zoller ein langjähriger Weggefährte. Die Zeiten, in denen sie damals gemeinsam in Innsbruck geforscht hatten, seien allerdings nicht so glorreich gewesen, wie oftmals behauptet werde und Zoller verwies auf knappe Fördergelder. Außerdem habe man ihnen früher viele Dinge nicht geglaubt, die dann „in extremer Art und Weise Realität geworden sind“. Zoller zeigte sich überzeugt, dass heute nicht so viele Förderungen in die Quantenphysik fließen würden, wenn Zeilinger nicht in Innsbruck gearbeitet hätte. Dieser Meinung ist auch der Rektor der Universität Innsbruck, Tilmann Märk: Zeilinger habe die Entwicklung der Quantenphysik in Innsbruck nachhaltig geprägt.

Zuletzt wurde im Jahr 1936 mit Victor Franz Hess ein Innsbrucker Uniprofessor mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet.

(Apa/UT24)

Jetzt
,
oder
oder mit versenden.

Es gibt neue Nachrichten auf der Startseite