Von Mann zu Mann

Die Zweigstelle im Gesundheitszentrum Kitzbühel wurde am gestrigen Freitag, den 13. Jänner, von Soziallandesrätin Eva Pawlata, dem Bürgermeister der Stadtgemeinde Kitzbühel Klaus Winkler und dem Obmann von „Mannsbilder“ Martin Christandl offiziell eröffnet. Das Land Tirol fördert den Aufbau der Beratungsstelle mit 30.000 Euro und deckt damit rund 70 Prozent der Gesamtkosten ab. Die Mittel dafür stammen aus dem Handlungsfeld Gewaltprävention des „Gleichstellungspakets 2020-2023 – Gleichstellung von Frauen und Männern in Tirol“.
Die Zweigstelle der Männerberatung in Kitzbühel stellt eine weitere, wichtige Säule der Gewaltprävention dar: Denn TäterInnenarbeit bedeutet zugleich Opferschutz. Die Mitarbeiter von ‚Mannsbilder‘ unterstützen Männer und Burschen auf dem Weg zu einem gewaltfreien und verantwortungsvollen Leben“, betont Landesrätin Pawlata und führt aus: „Gerade beim Thema Gewalt braucht es möglichst niederschwellige Angebote. Die bereits bestehenden Beratungsstellen zeigen, dass die Männerberatung in den Bezirken sehr gut angenommen wird. Ich freue mich, dass mit der neuen Zweigstelle nun auch in Kitzbühel ein regionales Angebot geschaffen wurde.“
Das Team der Männerberatung besteht aus Psychotherapeuten, Psychologen, Theologen, Juristen und Sozialarbeitern. Neben der Einzel- und Gruppenberatung von Männern und Burschen ab zwölf Jahren bieten die Beratungsstellen auch bezirksweite Schulworkshops für männliche Jugendliche an. Im vergangenen Jahr wurden bei „Mannsbilder“ insgesamt über 5.000 Beratungsgespräche durchgeführt. Rund ein Drittel der Beratungen bestand aus Anti-Gewalt-Trainings.
„Gewalt als Entscheidung“
„Bei ‚Mannsbilder‘ arbeiten wir nach dem Motto ‚offen, ehrlich und von Mann zu Mann‘. Wir bieten Beratungen bei Schwierigkeiten in allen Lebenssituationen an. Das Thema Gewalt wird dabei in jedem Beratungsprozess aktiv angesprochen. Wir sind nämlich davon überzeugt, dass Gewalt eine Entscheidung ist. Unsere Mitarbeiter bieten professionelle Unterstützung, damit sich die Klienten gegen dieses Handeln entscheiden und suchen mit den Klienten alternative Möglichkeiten der Konfliktbewältigung“, berichtet Christandl.
Den Weg in die Männerberatung finden die Klienten entweder aus eigener Motivation oder über behördliche Auflagen und gerichtliche Zuweisungen. Im Jahr 2022 verzeichneten die Beratungsstellen der „Männerberatung“ insgesamt rund 800 Klienten. Knapp 20 Prozent davon absolvierten ein verpflichtendes Anti-Gewalt-Training. „Wir möchten zu einem ‚vielseitigem Mannsein‘ ermutigen, das gewaltfrei und solidarisch mit allen Geschlechtern ist“, sagt Christandl und appelliert an Männer und Burschen, sich insbesondere bei Gewalttätigkeit zeitnahe an die Männerberatung zu wenden.






