Krankheitswelle sorgt für Medikamentenknappheit

Grippe, Erkältung, RS-Virus, Bronchitis und bakterielle Infektionen – derzeit komme wohl einiges zusammen. Einem Bericht der Tiroler Tageszeitung zufolge, bekämen durch das sprunghaft angestiegene und frühe Infektionsgeschehen bei Erkältungs- und Atemwegskrankheiten Kunden derzeit Arzneimittel-Lieferengpässe zu spüren. Die österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) spräche von 500 Arzneimitteln, die derzeit nicht verfügbar sind. Darunter Antibiotika und viele Mittel gegen Erkältungssymptome.
Das Immunsystem sei nach der Pandemie gefordert
Ein spezielles Phänomen des heurigen Winters sei dies aber keines, relativiert die Vizepräsidentin der Tiroler Apothekerkammer, Stefanie Lair. 2020 seien sogar etwa 1300 Arzneimittel nicht lieferbar gewesen.
Die Situation sei derzeit in ganz Europa dieselbe. Auf Social Media würden Mütter aus Deutschland berichten, dass sie keinen fiebersenkenden Ibuprofen-Saft für ihre Kinder mehr bekommen. Solche Schreckensmeldungen würden natürlich beunruhigen, aber in 95 Prozent der Fälle gäbe es eine Lösung, beruhigt Lair. Es gäbe zwar einen Lieferengpass, aber keinen Versorgungsengpass. Die Apotheker seien weiterhin bemüht, für jeden Kunden die passende Arznei zu finden.
Generika und magistrale Zubereitung im Labor
So könnten Patienten problemlos auf wirkungsgleiche Generika ausweichen. Außerdem würden Produkte aus anderen Apotheken beschafft sowie selbst Medikamente in der Apotheke individuell zubereitet, z.B. Fieberzäpfchen. „Das Immunsystem ist nach der Pandemie gefordert“, so Lair. Trotzdem appelliere sie an die Tiroler Bevölkerung, keine Medikamente wie Fiebermittel zu hamstern, das würde die Situation nicht besser machen.






