von ih 06.12.2022 10:43 Uhr

„Investorenprojekte – kein Nutzen für Wohnungssuchende und Gift für Tourismus“

Im Nordtiroler Tannheim soll schon bald das nächste Investorenprojekt entstehen. Dieses Mal eine Anlage mit 43 Appartements und 152 Betten mit Baustart im Frühjahr 2023. Errichtet von einer österreichischen Gesellschaft, betrieben von einer deutschen. Für Markus Sint von der Liste Fritz gehörten solche Großprojekte verboten.

Blick vom Hahnenkamm ins Tannheimer Tal mit Nesselwängle, Haldensee, Grän und Tannheim - Bild: Df1paw - CC BY 3.0, - wiki commons

„Tirol braucht diese Investorenprojekte nicht. Sie nützen keinem einzigen wohnungssuchenden Einheimischen und sie sind Gift für alle wirklichen Touristiker! Wer in Tirol wohnen will, ist herzlich eingeladen eine Immobilie zu kaufen und seinen Hauptwohnsitz auch wirklich nach Tirol zu verlegen, hier zu wohnen, hier zu arbeiten, hier Steuern zu bezahlen. Wer das nicht kann oder will, ist auch als Tourist herzlich willkommen. Tirol verfügt dazu über ausreichend Hotels und Betten. Solche Investorenprojekte ziehen aber lediglich Investoren, Anleger und Spekulanten an. Sie verbrauchen, verknappen und verteuern den Grund und Boden in Tirol, was allen Einheimischen schadet, die weniger Grund zur Verfügung haben und für diesen auch noch mehr bezahlen müssen! Solche Investorenprojekte sind aber auch kein Nutzen für den Tourismus, weil sie den Ausverkauf unserer Heimat befeuern, ständig für Eigennutzung missbraucht werden und dadurch illegale Freizeitwohnsitze ermöglichen!“, so Liste-Fritz-Klubobmann Markus Sint.

Scheinheilige Debatte um Investorenmodelle

„Investoren wollen Eigennutzung, also haben die künftigen deutschen Betreiber zur Verkaufsförderung die Eigennutzung auf ihrer Internetseite beworben. Erst nach einem Hinweis, dass das gesetzlich in Tirol verboten ist, haben sie ihre Internetseite geändert. Die Debatte rund um das Tannheimer Investorenprojekt ist an Scheinheiligkeit nicht zu überbieten, denn es geht nicht darum, was auf der Internetseite der Betreiber steht, sondern wie die Dinge gelebt werden. Gesetzlich mag die Eigennutzung verboten sein, praktisch wird sie in Tirol ständig umgangen und gelebt. Das weiß die Tiroler Landesregierung, aber trotzdem stellt sie es nicht ein für alle Mal ab!“ kritisiert Sint.

Die Liste Fritz setzt sich für ein Verbot dieser Investorenmodelle ein und habe daher in einem Landtagsantrag gefordert, das Verbot der Eigennutzung klar ins Gesetz zu schreiben. Passiert sei bis dato allerdings noch nichts. Den Errichtern und Betreibern solcher Investorenprojekte solle seitens der Landesregierung klargemacht werden, dass die Menschen in Tirol solche Bauten nicht wollen und auch nicht brauchen würden. „Es ist absurd, solche Investorenmodelle zuerst zu genehmigen und dann in mühevoller Arbeit zu kontrollieren. Da gehört von vorneherein ein Riegel vorgeschoben!“, mahnt Liste-Fritz-Klubobmann Markus Sint abschließend.

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