Gute Rehabilitationschancen bei Schlaganfall

Jeden Tag erleiden in Tirol durchschnittlich vier Personen einen Schlaganfall, heißt es in einer Aussendung des Landes Tirol. Bei der Behandlung und Rehabilitation ist vor allem der Faktor Zeit ausschlaggebend – je schneller ein Schlaganfall erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Chancen auf Heilung.
Anlässlich des Welt-Schlaganfalltages am 29. Oktober wird erneut verstärkt auf die Handlungsempfehlungen hingewiesen. Bereits im Jahr 2009 wurde vonseiten des Landes der „Schlaganfallpfad Tirol“ initiiert, um die optimale Versorgung sicherzustellen und damit die Überlebens- und Heilungschancen zu verbessern. So konnten seit Einführung des Behandlungspfads vor 14 Jahren die Rehabilitationschancen der Patienten deutlich gesteigert werden: Rund 50 Prozent werden vollkommen gesund, zwei Drittel werden gesund oder haben nur geringe Defizite.
„Jede Sekunde zählt – bei Schlaganfällen ist dies weit mehr als eine Floskel“, weiß Gesundheitsdirektorin Theresa Geley. „Es ist wichtig, die möglichen Symptome eines Schlaganfalls rasch zu erkennen und sofort die Rettungskette in Gang zu setzen, um der betroffenen Person die bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen und die Heilungschancen zu verbessern.“ Typische Anzeichen eines Schlaganfalls sind Sehstörungen, die Lähmung einer Körperseite, Sprachstörungen, hängende Mundwinkel oder Gleichgewichtsstörungen. Auch wenn die Symptome nur kurzzeitig auftreten und dann wieder verschwinden, sollte unbedingt der Notruf 144 gewählt werden.
Tiroler Schlaganfallpfad bietet umfassende Betreuung
Ziel des integrierten Versorgungspfades „Schlaganfallpfad Tirol“ ist die optimale Versorgung von Schlaganfallpatienten, wie der Leiter der Universitätsklinik für Neurologie Innsbruck, Stefan Kiechl erklärt: „In Tirol ist für Schlaganfallpatienten durch die intensive Zusammenarbeit aller Systempartner ein sehr gutes Netzwerk über alle Versorgungsbereiche gespannt. Alle Bausteine in der Versorgungskette, vom Rettungswesen über die Akutversorgung und Therapie im Krankenhaus bis zur stationären und ambulanten Rehabilitation, werden laufend evaluiert und optimiert, um die bestmögliche Versorgung aller Patientinnen und Patienten zu erreichen. Je rascher die Betroffenen ins Krankenhaus kommen, umso bessere Ergebnisse können mit den modernen Behandlungsmethoden erzielt werden.“
Vielschichtige Versorgungskette vom Akutereignis bis zur Nachbehandlung
Mit Absetzen des Notrufs beginnt die Versorgungskette des Patientenpfads „Schlaganfall Tirol“. Die Mitarbeiter der Leitstelle Tirol und die Rettungskräfte sind entsprechend geschult und achten besonders auf Anzeichen eines Schlaganfalls und die richtige Erstversorgung. Nach dem raschen Transport der Patienten in eine Krankenanstalt findet die neurologische Abklärung statt und die Behandlung beginnt umgehend. Für die optimale Versorgung wurden mit drei „Stroke Units“ spezialisierte Abteilungen für Schlaganfälle in Innsbruck, Kufstein und Lienz eingerichtet, die eng mit den neurologischen bzw. internistischen Abteilungen der anderen Krankenanstalten zusammenarbeiten. Nach der Akutversorgung im Krankenhaus führt der integrierte Behandlungspfad entweder über eine Akutnachbehandlungseinheit oder eine Reha-Einrichtung zur ambulanten Therapie oder die Patienten können direkt in die ambulante Behandlung des Schlaganfallspfades entlassen werden. Dieser ambulante Teil des Pfades ist beim Landesinstitut für Integrierte Versorgung (LIV) Tirol angesiedelt und arbeitet eng mit HausärztInnen, mobilen Diensten und niedergelassenen TherapeutInnen zusammen. Mit der Ausrollung der ambulanten Versorgung auf alle Tiroler Bezirke läuft der Schlaganfallpfad seit Ende 2021 nun im Regelbetrieb.






