von hz 16.09.2022 15:48 Uhr

Die Forderung der Südtiroler Schützen

In einem offenen Brief an die Mitglieder der österreichischen Bundesregierung, an die Mitglieder der italienischen Regierung, an die Landesregierungen in Süd-, Nord-/Ost- und Welschtirol, an den UNO-Generalsekretär sowie an die EU-Kommissionsmitglieder weist der Südtiroler Schützenbund auf bestehendes historisches Unrecht in Südtirol hin. Nationalistische Geschichtsfälschungen sowie faschistische Ortsnamen, Straßen- und Platzbezeichnungen seien im 21. Jahrhundert in Europa völlig deplatziert und im Sinne der einheimischen Bevölkerung demokratisch und offen zu beseitigen.

An der Pressekonferenz des Südtiroler Schützenbundes nahmen am Freitag der Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes Roland Seppi (2. von links), sein Stellvertreter Christoph Schmid (1. von links), Bundesgeschäftsführer Egon Zemmer (3. von links) und der Bozner Schützenhauptmann Roland Spitaler (4. von links) teil. - Foto: © SSB/Richard Andergassen

„Italien verfolge in Südtirol nach wie vor eine Politik der nationalistischen Symbolik, die Denkmäler, Schutzhütten und militärische Infrastruktur umfasse und die völlig anachronistisch und unsensibel sei. Bis heute werde jede offene Debatte unter Bezugnahme auf den ‘ethnischen Frieden’ einseitig niedergeschmettert, was demokratiepolitisch fragwürdig sei“, schreibt Roland Seppi, Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes (SSB), in einer Aussendung.

Der Marsch auf Bozen

Gleichzeitig weist der Südtiroler Schützenbund auf die Gedenkveranstaltung am 1. Oktober 2022 in Bozen hin, bei welcher „100 Jahre Marsch der Faschisten auf Bozen“ sowie „100 Jahre Unrecht“ gedacht werde. „Vor 100 Jahren setzen die faschistischen Horden den letzten deutschen Bürgermeister von Bozen, Dr. Julius Perathoner ab, und bereiteten den Staatsputsch sowie die Italianisierung Südtirols vor“, heißt es in der Aussendung des SSB. Die Schützen werden in Form eines Gedenkmarsches sowie einer hochkarätigen Gedenkveranstaltung am Rathausplatz die historischen Ereignisse nachzeichnen und Parallelen zur Gegenwart und zur Zukunft Südtirols aufzeigen. Bei diesem Anlass werde ein Manifest für historische Gerechtigkeit in Südtirol präsentiert.

Bild: © SSB/Richard Andergassen

„Die Wiedergutmachung durch Wahrheit kann und wird positiv ausstrahlen: Sie zeigt den Aggressoren in Osteuropa, dass ihre Fälschungen nicht Bestand haben werden. Sie fügt sich in einen breiten internationalen Trend in demokratischen Gemeinwesen, die die Gewalt der Vergangenheit definitiv überwinden wollen. Sie schafft eine Basis für ein friedliches Zusammenleben. Sie ist eine Absage an Autoritarismus und Populismus. Sie ist ein Zeichen demokratischer Reife“, so der Landeskommandant Roland Seppi.

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