Zwölf neue Ärzte für Allgemeinmedizin

Zwölf neue Ärzte für Allgemeinmedizin haben im Lauf des Jahres die dreijährige Ausbildung am Institut für Allgemeinmedizin und Public Health der „Claudiana“ in Bozen abgeschlossen, teilt die Südtiroler Landesverwaltung mit. Am gestrigen Mittwoch (7. September) hat ihnen der Landeshauptmann und Gesundheitslandesrat am Sitz der „Claudiana“ in Bozen die Diplome überreicht. Dabei hob dieser die Bedeutung der Allgemeinmediziner als erste Anlaufstelle für alle Gesundheitsanliegen hervor. Sie seien ein wesentlicher Baustein des Versorgungssystems. Dementsprechend habe man sich in den vergangenen Jahren durch Maßnahmen wie die Aufstockung des Studienstipendiums, Förderungen für Jungärzte oder die Möglichkeit der Teilzeitausbildung gezielt bemüht, die Ausbildung in Allgemeinmedizin attraktiv zu machen.
Die neuen Ärzte
Corrada Ambrogio, Francesco Bruno, Giulia Danti, Patrizia Donnici, Emanuele Dussin, Barbara Locher, Doris Marinovic, Valentina Piras, Rossella Puleo, Simon Seehauser, Alberto Tomelleri und Stephan Wolf haben am Mittwoch ihr Diplom entgegengenommen. Einige von ihnen haben ihre Tätigkeit bereits aufgenommen, die Weiteren dürften bereits in den Herbstmonaten folgen beziehungsweise haben sich in die entsprechende Landesrangordnung eingetragen.
„Leider müssen viele Bürger die Erfahrung machen, dass sie keinen Hausarzt ihres Vertrauens wählen können. Die Auswirkungen auf die Qualität der Gesundheitsversorgung sind hinlänglich bekannt. Umso erfreulicher ist es jedes Mal, wenn junge Ärzte für Allgemeinmedizin bereit sind, die schöne und wichtige Aufgabe einer hausärztlichen Tätigkeit zu übernehmen“, sagte der Präsident des Instituts für Allgemeinmedizin und Public Health, Adolf Engl.
„Die neuen Hausärzte, die ihre Ausbildung am Institut für Allgemeinmedizin Bozen abgeschlossen haben, bilden das Fundament, auf dem unser Gesundheitssystem fußt. Mehr als 80 Prozent aller Gesundheitsprobleme werden im Rahmen der Allgemeinmedizin gelöst“, betonte der wissenschaftliche Leiter des Institutes für Allgemeinmedizin und Public Health Bozen, Giuliano Piccoliori. Umso wichtiger sei es, zu verstehen, warum die Allgemeinmedizin an Attraktivität verloren habe und mit Nachwuchsmangel kämpfe. Zu diesem Zweck hat das Institut für Allgemeinmedizin eine Befragung gemeinsam mit der Medizinischen Universität Innsbruck durchgeführt. Die Ergebnisse werden demnächst vorgestellt.
Dreijährige Ausbildung in Allgemeinmedizin an der Claudiana
Die dreijährige Ausbildung in Allgemeinmedizin kann man nach Abschluss eines Medizinstudiums antreten. Die Ausbildung wird in Vollzeit oder Teilzeit angeboten und wird vom Institut für Allgemeinmedizin und Public Health an der „Claudiana“ organisiert. Die Ausbildung besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. Der Abschluss der Ausbildung ist Voraussetzung für die Tätigkeit als Arzt in Allgemeinmedizin, der Titel ist auf EU-Ebene anerkannt. In Südtirol erhalten die Teilnehmer während der Ausbildung ein Landesstipendium, das weitaus höher ist als das Studienstipendium in Italien. Im Gegenzug verpflichten sie sich dazu, ihre Tätigkeit während der ersten fünf Jahre nach Erlangung des Diploms mindestens drei Jahre lang in Südtirol auszuüben.






