Fußball-Fans wollen keine „Südtiroler“ mehr sein

Seit dem fulminanten Aufstieg des FC Südtirol steht die Mannschaft von Trainer Ivan Javorcic unter enormer Beobachtung. Viele Südtiroler setzen große Stücke in ihren Landesverein, der es immerhin bis in die zweithöchste italienische Fußballliga geschafft hat.

Doch nicht alle scheinen mit der zweisprachigen Vermarktung als Landesverein einverstanden zu sein. Vor allem die fanatischen Fangruppierungen des FCS wünschen sich lieber einen Verein, der auf den Namen „Südtirol“ komplett verzichtet.

So postete die Fangruppierung ‘Eagles Supporters Bolzano’ bereits vor einiger Zeit auf ihrer Facebook-Seite:

Tatsächlich legen die Fans des Südtiroler Vereins wenig Wert darauf, den Verein so zu akzeptieren wie er eigentlich von den Gründern im Jahre 1995 gedacht gewesen wäre. Nämlich als zweisprachiger Fußballverein für alle Volksgruppen in Südtirol.

So wird vonseiten der Fangruppierungen auf die Verwendung des Namens „Südtirol“ konsequent verzichtet. Stattdessen dominieren grün-weiß-rote Fahnen und nationalistische Symboliken die Ränge der Stadien – wie zuletzt beim ersten Auswärtsspiel in der Serie B gegen Brescia.

Unter dem Namen „Gradinata Nord Bolzano“ formiert sich seit geraumer Zeit eine Vereinigung von Ultras und Fans, die extrem nationalistisch und Südtirol-feindlich auftreten – was im Falle des FCS paradoxer nicht sein könnte.

Das Ziel dahinter: den Namen „Südtirol“ ein für alle Mal zu verbannen und einen „FC Bolzano – Alto Adige“ aus dem Verein zu machen. Damit gehen die Vertreter besagter Gruppierung auch recht offen um und meiden kaum eine Gelegenheit, dem Verein einen italo-nationalistischen Anstrich zu verpassen – vor allem in ihrer Symbolik.

Parallelen zur neofaschistischen Casapound oder den extrem rechten Fangruppierungen des HC Bozen sind dabei sehr deutlich zu sehen. Inwieweit sich die Vereinsverantwortlichen diesem Treiben aber wirklich entgegensetzen wollen, bleibt fraglich.