Camping auf dem Bergbauernhof: Könnte dies eine Hilfe für Südtirols Berglandwirtschaft sein?

Landwirten sind Unternehmer und brauchen konkrete Rahmenbedingungen, um die Wirtschaftlichkeit der Bergbetriebe verbessern zu können. Ein konkreter Ansatz wäre, endlich die rechtliche Grundlage zu schaffen, um ihnen die Möglichkeit des Zuerwerbs über Agri-Camping zu öffnen. Dadurch wäre sehr kurzfristig eine umsetzbare Hilfe für die Betriebe möglich, welche eine zusätzliche Einnahmequelle zu ausgesprochen niedrigen Kosten eröffnen und an das Erfolgskonzept von UaB anknüpfen könnte, mit ähnlichen Vorgaben, nur für Bergbauernhöfe, mit limitierten Stellplätzen in unmittelbarer Hofnähe, auf eine vorgegebene Saison beschränkt.
Der Vorschlag wurde bereits mehrfach vom Südtiroler Bauernbund angebracht. Kann es sich die Südtiroler Landesregierung noch immer leisten, eine solche Möglichkeit zu verwerfen? Zu der dramatisch verschärften Situation der Bergbauern fügt sich hinzu, dass seit Corona Campingurlaub stark zugenommen hat. Die Nachfrage für Agri-Camping besteht, die Bedarfsdeckung in Südtirol ist derzeit aufgrund der rechtlichen Unsicherheit nicht gegeben. Die Folge ist illegales Wildparken, dessen Ahndung kaum umsetzbar ist und ein sicherheits- und hygienetechnisches Problem darstellt. Es könnte sich für alle Beteiligten als Gewinn herausstellen, den bestehenden Trend in geregelte Bahnen zu lenken, anstatt ihn zu verbannen. Und zusätzlich eine dringend notwendige Einkommensquelle über eine ebenso nachhaltig regelbare Zuerwerbstätigkeit zu eröffnen, beispielsweise für Bergbauern mit über 40 oder 75 Erschwernispunkten.
Agri-Camping und dessen Potenzial
Bei einem aktuellen Stand von circa 4.500 Milchviehbetrieben könne Südtirol es sich nicht leisten, weitere zu verlieren. Die weitreichenden Folgen würden erst mit der Zeit spürbar werden. Der Camping-Boom tut das seine hinzu. Alle erdenklichen Möglichkeiten müssen in Betracht gezogen und unter diesen veränderten Gegebenheiten neu evaluiert werden.
„Ziel dieses Beschlussantrages ist es, auf das dreifache Potenzial von Agri-Camping hinzuweisen: Erstens, um den Betrieben einen Zuerwerb zu ermöglichen, damit das wirtschaftliche Überleben erleichtert wird, zweitens um der gestiegenen Nachfrage nach Campingstellplätzen nachzukommen und drittens, um den Menschen die Natur ans Herz zu legen.“ so der Abgeordnete Peter Faistnauer.






