von ih 10.06.2022 07:01 Uhr

Faschismus zwingt Bauern in die Knie

Der Staatsrat in Rom hat gegen die 60 Bauern im hintern Sarntal entschieden, und die Bauern unterliegen einem Staatsgesetz aus der Blütezeit des Faschismus in Italien.

Durnholz Sarntal (Bild: UT24/su)

Zur Vorgeschichte

Die Heimweiden in den Weilern Muls, Weißenbach und Ausserpens wurden seit jeher von den angrenzenden Bauern genutzt und bewirtschaftet. Es handelt sich um landwirtschaftliches Grün die im Grundbuch als Weiden eingetragen sind, es sind Bannzonen in der Gefahrenzone (Lawinenkegel u. Bachläufe), umbebaubar aber für die Bauern sehr nützliche Weideflächen.

1918 wurde Tirol südlich vom Brenner von Italien besetzt und kam 1919 nach dem Friedensvertrag von Paris zu Italien. 1922 kamen die Faschisten an die Macht in Italien und Südtirol in den Würgegriff des Faschismus. 1923-1943 begannen in Südtirol die Italienisierung und die Zwangsenteignungen, das war ein Unrecht und bleib ein Unrecht an der Südtiroler Bevölkerung. (mehr in den Geschichtsbüchern u. Archiven)

Interessentschaften und Agrargemeinschaften

Ende der Fünfzigerjahre wurde durch die sogenannten Brugger-Gesetze wieder versucht den rechtlichen Zustand vor 1922 herzustellen(Landesgesetz 07.01.1959 Nr.2 Art.17:sieht ausdrücklich vor das auf Grund des Gesetzes vom 16.Juni 1927, Nr. 1766, erlassenen Maßnahmen: die Rückerstattung an die Rechtsnachfolger). Und es begannen im ganzen Land die Rückführungen der Zwangsenteignungen und Unrechtmäßigkeiten.

Im Sarntal wurden am 31.03.1960 mit einem einstimmigen Gemeinderatsbeschluss, sieben Interessentschaften zur Wiedererrichtung der Agrargemeinschaften beschlossen um den rechtmäßigen Eigentümer die Grundstücke rückzuführen.

Es folgte:

24.06.1964  Brief vom Ass. für Landwirtschaft Peter Brugger: Die Rückführung ist vollzogen und endgültig.

10.12.1969 Dekret Nr. 43/VI/C1 des Landeshauptmann Dr. Silvius Magnago: verordnet die Wiedererrichtung der Interessentschaften in E.Zl.428/II und Rückerstattung der Grundstücke

In den 70er-Jahren wurde mit Zustimmung und Mithilfe der Bauern auf den Grundstücken ein Sportplatz errichtet und in Dorf nähe Parkplätze und weiteres der Allgemeinheit zugeführt.

Als bei der Ersatzverwaltung unterm damaligen Bürgermeister Franz Locher und Gemeindesekretär

Andreas Faccaro Unregelmäßigkeiten in der Verwaltung und immer wieder Grundstücke an Private veräußert wurden, wurden die Bauern aktiv.

Die Landes-Höfekommission und das zuständige Amt luden die 60 Bauern zu einer Versammlung ein um die Eintragung ins Grundbuch vorzubereiten.

Bei der einzigen Versammlung der Fraktionen die von der Gemeinde als Ersatzverwaltung je einberufen wurde war der Tenor sehr klar und deutlich: Ein Treffen mit dem zuständigen Landesrat Hans Berger den die Bauern sind jederzeit bereit zu Gunsten der Allgemeinheit Grundstücke abzutreten. Aber zu diesen Treffen kam es nie, heute bin ich Überzeug es war Seitens der Gemeindepolitik nie gewollt.

Durch die diktatorische und kompromisslose Haltung des Gemeindeausschusses war eine Einigung nicht möglich.

Die Zeit nahm ihren Lauf und die Bauern erhielten das Dekret Nr. 843/31.3 des Landesrats für Landwirtschaft der wiedererrichteten Interessentschaft „Muls-Weißenbach-Außerpens“ um die grundbücherliche Eintragung zu vollenden.

Um die Bauern vor Gericht zu zerren und ihnen die Grundstücke wieder wegzunehmen und das Gesetz von Benito Mussolini von 1927 anzuwenden, musste der Gemeinderat seinen eigenen Gemeinderatsbeschluss von 31.03.1960 aufheben. Solche Handlungen haben den Charakter einer Enteignung.

Das Verwaltungsgericht in Bozen entschied gegen die Grundbesitzer. Die Bauern wollten nicht so einfach auf ihre Jahrhunderte alten Rechte verzichten und zogen vorm Staatsrat nach Rom.

Der Staatsrat von Rom berief sich auch auf das Gesetz von 1927 und entschied gegen die Bauern.

Die Anfechtung vorm europäischen Gerichtshof wird nicht möglich sein, denn die Bauern können sich nicht wie die Politik am Steuertopf bedienen.

Die Berglandwirtschaft hatte noch nie einen leichten Stand, aber sie meisterten immer alle Schwierigkeiten, auch für den Wolf & Co. werden sie eine Lösung finden, aber wenn man Ihnen das fundamentalste Element den Grund zu bewirtschaften wegnimmt, befindet sich die Landwirtschaft in den Bergen im freiem Fall!

Die ganzen Errungenschaften der alten Politiker (Manago,Riz,Brugger,Benedikter usw.) für die Autonomie in Südtirol und den Bürgern, die ganzen Landesgesetze, Verordnungen usw. zu ignorieren um Bürgern etwas wegzunehmen das ist totalitär. „Denn es ist leichter zu nehmen als zu geben“.

Wenn Politiker jedes Mittel recht ist um gegen Bürger vorzugehen und die Gesetzgebung eines faschistischen Systems wie das von Mussolini angewandt wird, sollte es jeden Bürger zu bedenken geben von welchen Leuten wir regiert werden, denn der Faschismus lässt grüßen!

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