von lif 08.06.2022 08:13 Uhr

„Gender-Gaga“ vom Land Südtirol

Eine elitäre Minderheit versucht, Lesern mit sogenannten Gendersternchen oder -doppelpunkten ihre Ideologie aufzuzwingen. Auch das Land Südtirol “gendert” immer wieder. Doch nun hat die Verwaltung einen Beitrag korrigiert, nachdem ein Bürger öffentlich protestiert hatte.

Foto: Wikimedia.org/Creator:Tombe/cc

Dauernd fallen in Beiträgen vom Land Unwörter auf, die die deutsche Sprache verunstalten. Und das, obwohl Sprachexperten solche Wortverunstaltungen scharf kritisieren. Das Land warb beispielsweise bis vor kurzem auf seiner Seite mit folgendem Text:

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Der Pusterer Journalist Lukas Steinwandter veröffentlichte am vergangenen Donnerstag einen Thread auf Twitter, in dem er den obenstehenden Beitrag scharf kritisierte:

„Liebes LandSuedtirol,

wieso verwendet ihr kein korrektes Deutsch, sondern entstellt die Sprache mit Doppelpunkten? Das schreckt ab! Die Gesellschaft für deutsche Sprache, der Verein Deutsche Sprache und viele andere Experten lehnen dies ab.“

Nachdem das Land einige Tage auf eine Reaktion warten ließ, äußerte es sich am Dienstag auf Twitter zu der Kritik. In dem Eintrag heißt es, dass der Doppelpunkt im gendersensiblen Sprachgebrauch der Landesverwaltung derzeit nicht vorgesehen sei. Der Text auf der Website wurde nun richtiggestellt.

Gesellschaft für deutsche Sprache gegen Gendersternchen und -doppelpunkt

Während vermeintliche Kämpfer für Geschlechtergerechtigkeit für solche Wortkonstrukte sind, sprechen sich Sprachexperten dagegen aus. Gendersternchen und Genderdoppelpunkte seien mit den in Deutschland geltenden Rechtschreibungsregeln nicht gedeckt, sagt Peter Schlobinski der Bild. 

Schlobinski ist der Vorsitzende der Gesellschaft für deutsche Sprache und Professor für Germanistische Linguistik an der Universität Hannover. Schreibungen mit den Sternchen führten „zu vielen sinnlosen und linguistisch widersprüchlichen Formen“, so der Sprachwissenschaftler

Auch Mehrheit der Frauen will keine Gendersternchen

Eine Umfrage der Welt zeigt, dass die Mehrheit der Deutschen nichts von dem „Gendern“ hält. Rund 56 Prozent der Bevölkerung sind gegen eine „geschlechtgerechte“ Sprache. Die Umfrage ergab ebenfalls, dass auch die Mehrheit der Frauen, mit 52 Prozent, gegen das „Gender-Gaga“ ist, wie es Kritiker den Gendersprech nennen.

„Vergewaltigung der Sprache“

Der deutsche Promi Dieter „Didi“ Hallervorden äußerte sich am Anfang des Jahres zu dem Gendern in der deutschen Sprache und ist der Meinung, dass sich die Sprache nicht von oben herab auf Befehl entwickelt. „Es hat in der letzten Zeit nämlich zwei Versuche gegeben. Einmal von den Nazis und einmal von den Kommunisten.“ (UT24 berichtete)

Rettet die deutsche Sprache vor dem Duden

Am Anfang des Jahres forderte der „Verein Deutsche Sprache e.V.“ den aktuellen Bestrebungen der Dudenredaktion zu dem Umbau der deutschen Sprache entgegenzutreten. Dort wird das in der deutschen Grammatik und im modernen Sprachgebrauch fest verankerte generische Maskulinum abgeschafft. „Mieter: Substantiv, maskulin, – männliche Person, die etwas gemietet hat.“ (UT24 berichtete)

Warum das Land Südtirol nicht auf die Expertenmeinung und die Mehrzahl der Bürger hört, ist unklar. Eine Anfrage von UT24 zu dem obigen Fall ließ die Verwaltung bislang unbeantwortet.

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  1. MartinB
    08.06.2022

    Eine tolle Ablenkung von den wahren Problemen, die den hysterischen Minderheiten gar nichts bringt, bzw. die mit jeder noch so extremen Anwendung immer noch nicht zufrieden sind.

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