Fußball: Unser Team startet mit Sieg gegen Vize-Weltmeister

Die erste Aufstellung des neuen Trainers
Rangnick setzte bei seiner ÖFB-Premiere auf Heinz Lindner im Tor. Die Kapitänsschleife trug in Abwesenheit von David Alaba in seinem 99. Länderspiel wie erwartet Arnautovic. An seiner Seite stürmte etwas überraschend Mainz-Legionär Karim Onisiwo. Auf der linken Außenbahn, einer für ihn ungewohnten Position, gab der Neo-Teamchef Andreas Weimann eine Chance. Rangnick argumentierte das auch mit starken Trainingsleistungen des 30-Jährigen vom englischen Zweitligisten Bristol City.
Die erwartete Dreier-Abwehr bildeten wegen der Ausfälle von Philipp Lienhart, Martin Hinteregger und Alaba die von Rangnicks Vorgänger Franco Foda kaum nominierten Kevin Danso, Gernot Trauner und Maximilian Wöber. Im Spiel gegen den Ball rückte Stefan Lainer als vierter Verteidiger dazu. Bei den Kroaten agierten mit Marin Pongracic und Duje Caleta-Car zwei Ex-Salzburger im Abwehrzentrum. Topstar Luka Modric, der mit Alaba und Real Madrid vergangene Woche die Champions League gewonnen hatte, kam erst beim Stand von 0:3 in die Partie.
Österreich beginnt mit Druck
Bei Spielbeginn hatte es im äußersten Osten Kroatiens immer noch schwülwarme 28 Grad. Die Österreicher liefen dennoch von Anfang an hoch an, versuchten den Vizeweltmeister wie von Rangnick-Teams gewohnt früh unter Druck zu setzen. Das ÖFB-Team hatte seine Momente, offenbarte nach vier Trainingstagen mit der neuen Spielidee aber auch noch Verbesserungsbedarf.
Kroatien mit besseren Chancen in Hälfte eins
Die spielstarken Kroaten lösten die Pressing-Situationen gut, waren vor knapp 18.000 Zuschauern aber nur vor der Pause die gefährlichere Mannschaft. Mario Pasalic setzte einen Kopfball daneben (19.), einen Schuss desselben blockte Wöber (25.). Ein Versuch von Mateo Kovacic zwang Lindner zu einer Faustabwehr (29.), gegen Lovro Majer war der ÖFB-Keeper am kurzen Eck auf dem Posten (44.). Österreichs erste Chance vergab Weimann, sein Schuss ging am langen Eck vorbei (23.).
Besser zielte Arnautovic. Gute Laufwege von Onisiwo und Weimann eröffneten dem Bologna-Legionär kurz vor der Pause mit einem Zug nach innen eine Schusschance von der Strafraumgrenze. Arnautovic traf entgegen des Spielverlaufes zur Führung ins rechte Eck. Mit 33 Länderspiel-Toren fehlt dem 33-Jährigen nur noch ein Treffer auf Hans Krankl, die Nummer zwei der ewigen ÖFB-Schützenliste.
Der „Joker“ sticht
Arnautovic blieb bereits zur Halbzeit in der Kabine, die Schleife übernahm Sabitzer. Das Sturmduo bildeten der vorgerückte Weimann sowie der wie Nicolas Seiwald und Christopher Trimmel eingewechselte Gregoritsch. Die Abwehr mutierte zur Viererkette – und bei den Österreichern ging es plötzlich Schlag auf Schlag. Nachdem Gregoritsch kurz zuvor alleine vor Kroatiens Torhüter Ivan Ivusic gescheitert war (51.), bediente der zum Linksverteidiger umfunktionierte Wöber den Augsburg-Stürmer mit einem scharfen Querpass. Den verwertete „Joker“ Gregoritsch sicher.
Erster Sieg Österreichs gegen Kroatien
Damit ging nicht nur das vierte der vergangenen fünf Trainer-Debüts beim ÖFB-Team mit einem Sieg zu Ende, die Österreicher reüssierten im 300. Bewerbsspiel in der Geschichte der Auswahl auch erstmals gegen Kroatien. In den bis dahin fünf Duellen mit den „Vatreni“ seit deren Unabhängigkeit 1991 hatte es fünf Niederlagen gesetzt. Für das favorisierte Team von Trainer Zlatko Dalic endete zudem eine Serie von zuletzt neun Länderspielen ohne Niederlage. In 13 Partien im Stadion Gradski Vrt in Osijek hatten die Kroaten überhaupt noch nie verloren.
Erstes Heimspiel unter Rangnick am Montag
Das erste ÖFB-Heimspiel unter Rangnick folgt am Montag in Wien gegen Dänemark. Vier Tage später wartet ebenfalls im Ernst-Happel-Stadion ein Duell mit Weltmeister Frankreich, bevor am 13. Juni in Kopenhagen gegen die Dänen der erste Teil in Gruppe 1 der Liga A der Nations League abgeschlossen wird. Zwei weitere Partien werden im September ausgetragen. Vermeiden die Österreicher den letzten Gruppenplatz, sind sie auch bei der nächsten Auflage in der höchsten Liga der Nations League mit Europas Topnationen vertreten.
APA/UT24






