„Es besteht Handlungsbedarf“

Das ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue Syndrom) ist eine schwere, komplexe, chronische Erkrankung, die meistens als Folge eines Infektes (EBV-Virus Infektion bei Jugendlichen und nach COVID-19 Infektionen bei jungen Erwachsenen) auftritt. Ein Großteil der Erkrankten ist nicht in der Lage zu arbeiten, zu studieren oder an sozialen Aktivitäten teilzunehmen. Trotz der hohen Anzahl an Betroffenen, der Schwere der Krankheit und der sozioökonomischen Auswirkungen ist ME/CFS wenig bekannt und unzureichend erforscht. Bis heute existieren keine medikamentösen oder kurativen Ansätze, um die Krankheit gezielt ursächlich zu behandeln und zu heilen.
„Die ME/CFS-Erkrankung ist noch unzureichend in den ärztlichen und nichtärztlichen Praxen bekannt. Dementsprechend lang kann es für die Betroffenen dauern, bis die korrekte Diagnose gestellt wird. Die Diagnosestellung erfolgt in den wenigen spezialisierten Zentren außerhalb des Landes, entsprechend öffentlich finanzierte Anlaufstellen zur Betreuung und Behandlung von ME/CFS-Patienten“, erklärt Dr. Franz Ploner.
Zu wenig Ernsthaftigkeit
Meistens wird die Schwere der Erkrankung nicht ernst genommen, sondern oft zu falscher, teils wirkungsloser, wenn nicht zu schädigender Behandlung überwiesen. Auch die soziale Absicherung der Betroffenen findet nicht angemessen statt. Die Diagnose wird bei der Bewertung in den Invaliditätskommissionen kaum anerkannt.
„Mit diesem Antrag wollen wir den Aufbau medizinischer Behandlungs- und Versorgungsstrukturen sicherstellen und Maßnahmen zur Aufklärung über diese Krankheit fordern. Zudem wollen wir die Forschungsförderung sowie die soziale Absicherung der Betroffenen verbessern. Wir hoffen auf eine breite Zustimmung im Landtag, denn die Politik darf nicht wegschauen und soll hingegen alle möglichen Maßnahmen setzen, um die Lebensqualität der an ME/CFS bzw. Long-Covid erkrankten Patienten zu erhöhen“, so Dr. Franz Ploner.






