von at 05.02.2022 08:37 Uhr

Buchautoren besuchen BAS-Ausstellung

Zwei Welschtiroler Historiker und Erfolgsautoren, Maximilian Unterrichter und Carlo Simeoni, und der zu den besten Kennern der Südtiroler Zeitgeschichte zählende Buchautor Günther Rauch, besuchten kürzlich in Begleitung des Obmannes des Südtiroler Heimatbundes (SHB), Roland Land, die Ausstellung BAS-Opfer für die Freiheit in Bozen.

Foto: Südtiroler Heimatbund

Roland Lang erklärte fachkundig den Kampf der Südtiroler Freiheitskämpfer in den 60er Jahren für die Eigenständigkeit und Rechte der Südtiroler. Das Opfer der Südtiroler Aktivisten war nicht umsonst, wie der ehemalige italienische Ministerpräsident und EU- Kommissionspräsident Romano Prodi im September 2021 bei der Feier anlässlich 75 Jahre Gruber-De-Gasperi-Abkommens in Bozen bestätigte. „Die Bombenanschläge haben klar gemacht, dass es so nicht weitergeht. Sie haben Angst verbreitet auf einer konstruktiven Ebene“ so der ehemalige Ministerpräsident.

Lang habe am Beispiel der Handhabung der Ergebnisse des vom Südtiroler Landtag einberufenen Südtirol-Konvents die heutigen Licht- und Schattenseiten der Südtiroler Autonomie aufgezeigt und wie man heutzutage die legitimen Bestrebungen der Südtiroler nach Eigenständigkeit und nach Schutz ihres Volkstums unterminiere.

Dabei sei die Beteiligung und Mitarbeit Tausender Südtiroler am Südtirol-Konvent und für die Weiterentwicklung der Autonomie für Südtirol eine absolute Neuheit gewesen. Es sollte ein neuer großer Baustein für die Selbstverwaltung Südtirols und den Ausbau eines Europas der Regionen gesetzt werden. „Hingegen hat man die demokratisch ausgearbeiteten und gefassten Beschlüsse mit einer nie dagewesenen Gerissenheit und Hinterlist in den Schubladen des Landhauses verschwinden lassen. Dies nur weil die Beschlüsse nicht nach den Absichten der Promotoren ausfielen. In einer unheiligen Allianz zwischen linken und rechten romhörigen Bündnispartnern zog man das ‚Zurück zum Natonalen‘ und zum scheibchenweisen Abbau ehe schon spärlichen und in vielen Bereichern ausgehöhlten Autonomie“, kritisiert Lang in seiner Aussendung.

Lang habe dann den Buchautoren Rede und Antwort gestanden. Dr. Carlo Simeoni habe sich dafür bedankt, dass ihm die Geschehnisse und Vorgänge in Südtirol aus einer anderen Perspektive dargelegt worden seien.

Simeoni, der in Trient in mehreren Traditionsverbänden mitwirkt, habe betont, dass immer mehr Welschtiroler für das „Los von Rom“ und der Aufwertung der Europaregion Tirol plädierten, so Lang. Ähnliches habe der aus einer alten Tiroler Adelsfamilie stammende und im Suganertal lebenden Dr. Max Unterrichter die Notwendigkeit eines neuen Heimatbewusstseins hervorgehoben. „Unterrichter genießt einen hervorragenden Ruf als Wald- und Forstwissenschaftler. Als langjähriges Mitglied der Akademie der Forstwissenschaften und Autor zahlreicher Expertisen über die klimatischen Veränderungen und der regionalen Wirtschaftskreisläufe hat er sich weit über das Trentino hinaus große Verdienste für den Umweltschutz erworben“, so Lang.

Der Buchautor Günther Rauch habe hingegen an die dunklen und vergessenen Zeiten der Geschichte Tirols erinnert und einen kurzen Einblick in sein voraussichtlich im Frühherbst erscheinendes Enthüllungsbuch gewährt, das den faschistischen Marsch auf Bozen und den diesbezüglichen Machenschaften zwischen den deutschen und italienischen Nationalisten thematisiert.

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