von hz 31.01.2022 14:57 Uhr

Das Geschäft mit dem Müll

Die Müllgebühren sind nicht in allen Gemeinden gleich hoch. Während in einem Bezirk 130 Euro pro Tonne anfallen, sind es in einem anderen Bezirk 232 Euro. Wie es zu diesem Preisunterschied kommt, wollte die „Liste Fritz“ in Erfahrung bringen. Doch Inhalte der Antwort der Landesregierung findet der Landtagsabgeordnete Markus Sint „unglaublich und nicht in Ordnung“.

Symbolbild / Bild: Pixabay

Rund 125.000 Tonnen Restmüll und Sperrmüll fallen pro Jahr in Tirol an, mehr als die Hälfte davon in den Bezirken Innsbruck, Innsbruck-Land und Schwaz. Damit hat der „Liste Fritz“-Abgeordnete Sint die Zahlen von 2019 in Erfahrung bringen können. In einer Pressekonferenz teilt er mit, dass es nicht leicht ist, transparente Zahlen zum Müll in Tirol zu bekommen.

Die Preisunterschiede

Beim Abfallwirtschaftsverband Kitzbühel kostet eine Tonne Müll im Jahr 2021 130 Euro, während die selbe Menge an Abfall in Kufstein 232 Euro ausmacht. In den Bezirken Innsbruck-Stadt, Innsbruck-Land und Schwaz belaufen sich die Spesen auf 195 Euro pro Tonne an Müll, dort wird zudem auch eine mechanische Abfallbehandlungsanlage betrieben, steht in der Antwort der Landtagsanfrage des Abgeordneten Sint.

Warum es zu diesen unterschiedlichen Müllspesen zwischen den Bezirken und Gemeinden kommt, konnte Sint von der Tiroler Landesregierung nicht vollends erfahren. Die Kalkulation durch die verschiedenen Abfallwirtschaftsverbände wären laut Angaben der Landesrätin Ingrid Felipe Geschäftsgeheimnisse und dürften nicht öffentlich gemacht werden.

Kritik an Geheimnistuerei

„Das finde ich unglaublich und nicht in Ordnung“, sagt Markus Sint bei der Pressekonferenz. „Bei den Abfallwirtschaftsverbänden handelt es sich nicht um private Firmen, sondern um Gesellschaften von Gemeinden und Bürgern. Dass hier der zahlende Bürger nicht wissen darf, wie die Kosten zustande kommen, finde ich nicht in Ordnung.“

Dass in den Bezirken Innsbruck-Stadt, Innsbruck-Land und Schwaz die zweitteuersten Müllgebühren zu bezahlen sind, könne laut Angaben des Landtagsabgeordneten Sint mit der mechanischen Abfallbehandlungsanlage zusammenhängen. Dort werden Wertstoffe, vor allem Metalle, aus dem Müll herausgeholt, um diese wiederzuverwerten. Diese Anlage gibt es seit 2011 und habe rund 20 Millionen Euro gekostet. Der restliche Müll werde nach Oberösterreich transportiert.

Ist Tiroler Abfallanlage sinnlos?

Sint stellt sich dabei die Frage, ob die Tiroler Anlage etwa sinnlos sei. Denn der Landtagsabgeordnete vermutet, dass die Anlage einen Arbeitsschritt vorwegnehme, der in Oberösterreich sowieso gemacht werden müsse. „Entstehen dadurch unnötige Kosten in Tirol?“, fragt sich Sint. Auf die Nachfrage, ob sich das Herausholen der Wertstoffe in Tirol rentieren würde, hat er keine Information bekommen. „Es muss Schluss sein mit diesen Geschäftsgeheimnissen“, fordert der „Liste Fritz“-Abgeordnete.

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