von hz 26.11.2021 09:00 Uhr

Kritik zur 2G-Regel: „Kompatscher schürt falsche Erwartungen“

Dass die Landesregierung die 2G-Regelung begrüßt und Landeshauptmann Kompatscher bereits verspricht, dass Südtirol damit ohne Schließungen durch den Winter kommen würde, wird von den Freiheitlichen scharf verurteilt.

Archiv/APA

Anstatt erneut Versprechungen abzugeben und falsche Erwartungen zu schüren, müssten laut Parteiobmann Andreas Leiter Reber endlich die beiden derzeitigen Werkzeuge offen und transparent kommuniziert werden: Die Impfung, vordergründig als vorübergehender Selbstschutz vor schwerem Verlauf und das regelmäßige Testen um die Weitergabe und Zirkulation des Virus einzudämmen.

„Südtirol veröffentlicht unverantwortlicherweise keine Rohdaten, die Zahlen unserer Nachbarregionen belegen aber, dass die Impfstoffe in der Lage sind, bei einem Großteil der Geimpften das Risiko auf einen schweren Krankheitsverlauf für einige Monate stark zu reduzieren. Und das ist die Hauptsache und der wichtigste Aspekt für den Einzelnen, aber auch für unsere Intensivstationen und das knappe Pflegepersonal“, so Leiter Reber.

„Impfung schützt zu wenig vor Ansteckung und Weitergabe“

Zugleich würden die Zahlen auch aufzeigen, dass die Impfung zu wenig vor Ansteckung und Weitergabe schütze, besonders mit zunehmender Zeit und bei älteren Menschen. Die Geimpften würden also weiterhin relevant für das Infektionsgeschehen bleiben. Vor diesem Hintergrund müsse die 2G-Regel medizinisch umstritten bleiben, denn die Zirkulation des Virus werde mit dem Impfen allein nicht eingedämmt, schreibt der Landtagsabgeordnete. Zudem erwecke die Regel den Eindruck, dass von einem negativ getesteten Menschen ein höheres Risiko ausgehe als von einem Geimpften. Der springende Punkt bleibe der Zeitpunkt, wann die Impfung oder der Test gemacht worden sind.

„Die Landesregierung hat es verschlafen, auf die längst absehbare und durch die Personalflucht im Gesundheitswesen weiter zugespitzte Pandemieentwicklung durch rechtzeitige Auffrischungsimpfungen der Risikogruppen gegenzusteuern. Wohl, um von diesem erneuten Versagen abzulenken, versteift sie sich weiterhin voll und ganz auf das Narrativ der ‚Pandemie der Ungeimpften‘, denen man mit der 2G-Regelung nun trotz eines negativen Tests und somit als gesunden Menschen den Zugang zu allen nicht lebensnotwendigen Bereichen verbietet. Obwohl die unsichtbare Welle der Geimpften längst ein nicht zu leugnender Teil des Problems ist, dürfte der Landesregierung die breite Zustimmung der Bevölkerung trotzdem gewiss sein, denn für 80 Prozent der Erwachsenen ändert sich kaum etwas – die Scheinsicherheit bleibt und die einzig Schuldigen stehen ohnehin längst fest“, so Leiter Reber.

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