von hm 04.11.2021 13:27 Uhr

285 Ärzten droht das Berufsverbot

Über 1.000 Beschäftigte in medizinischen und sozialen Einrichtungen Südtirols sind aufgrund der beruflichen Impfpflicht bereits von ihrer Arbeit freigestellt worden. Nun liegt eine neue Liste vor, wonach 285 Ärzte bald gemäß Draghi-Dekret suspendiert werden könnten.

Symbolbild, Quelle: APA

Zu den 1.070 Betroffenen, die bereits nicht mehr ihrem Beruf nachgehen dürfen, nahmen weitere 1.300 Beschäftigte ihren Pflicht-Impftermin nicht wahr. Das bestätigten die Gesundheitsdienste am Dienstag. Die Betroffenen arbeiteten etwa zu je einem Drittel für öffentliche Einrichtungen („Sanitätsbetrieb“) und etwa zu zwei Dritteln im privaten Sektor.

Vor wenigen Wochen hatte die Landesregierung auf Druck der Ärztekammer eine weitere Liste zukommen lassen. Darauf fanden sich laut Tageszeitung Dolomiten die Namen von 285 nicht geimpften Ärzten in Südtirol. Ihnen droht nun das Verbot, ihren Beruf weiterhin auszuüben.

Die meisten der 285 Ärzte arbeiteten bisher freiberuflich. Nur eine zweistellige Zahl betrifft Ärzte in Südtirols Spitälern bzw. im öffentlichen Dienst. Bei 53 auf der Liste handelt es sich um Zahnärzte.

„Jeder Mitarbeiter tut weh, doch bei den Ärzten haben wir kein großes Loch“, zitierte das Blatt den Generaldirektor der Gesundheitseinrichtungen Florian Zerzer. Dafür schmerze der nahende Verlust weiterer Pflegekräfte mittlerweile sehr. Die Gewerkschaft machte erst am Mittwoch auf die prekäre Personalsituation aufmerksam (UT24 berichtete).

Bei einer Suspendierung erhält der betroffene Angestellte nicht nur kein Gehalt, auch Einzahlungen in die Pensionskasse werden eingestellt. Auf Arbeitslosengeld können die Betroffenen auch nicht hoffen, da sie weiterhin als Mitarbeiter geführt werden.

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