von su 24.10.2021 16:27 Uhr

Leitinger verpasst Sölden-Heimsieg hauchdünn – Odermatt 1.

Roland Leitinger hat um nur 7 hundertstel Sekunden den Heimsieg in Sölden verpasst. Der zur Halbzeit überraschend und erstmals im Weltcup führende Salzburger fiel am Sonntag in der Entscheidung zurück und musste dem Schweizer Marco Odermatt hauchdünn den Sieg überlassen. Dritter wurde beim von Traum-Wetter und guter Piste begleiteten Gletscher-Auftakt in Tirol vor offiziell 9.800 Zuschauern der Slowene Zan Kranjec.

Das Sieger-Trio des Männer-Riesentorlaufs in Sölden. (Bild: APA)

Damit gelang dem Weltcup-Mitfavoriten Odermatt sein fünfter Weltcupsieg, der sechste Heimsieg für Österreichs Männer beim Heim-Auftakt aber knapp nicht. Immerhin holte der 30-jährige Leitinger, 2017 Vizeweltmeister in St. Moritz, aber das erste Männer-Podium seit Marcel Hirscher 2016.

Kein Sieg, aber Super-Ergebnis

„Es fühlt sich noch nicht ganz wie ein Sieg an. Aber es ist natürlich ein super Ergebnis, es wäre drinnen gewesen”, sagte Leitinger nach der spannenden Entscheidung im ORF. „Ich habe mich wieder super gefühlt, aber leider einen kleinen Fehler gemacht. Das ist es dann gewesen”, erklärte er seinen Rückfall und die nur 15. Laufzeit im 30er-Finale.

Natürlich sei das trotzdem ein Riesenerfolg. „Es freut mich, dass sich die Arbeit im Sommer auszahlt.” Die erstmalige Führung zur Halbzeit und das auch noch zu Hause sei halb so schlimm gewesen. Leitingers bisher bestes Weltcup-Ergebnis war Platz sechs gewesen.

Debakel im Vorjahr

Nach dem Karriere-Ende des nach der Saison 2019 zurückgetretenen Hirscher waren Österreichs RTL-Männer in ein tiefes Loch gefallen. Seitdem gilt dieser alpinen Kerndisziplin besondere Aufmerksamkeit. So kümmern sich auch Hirschers einstiger Vertrauenstrainer Michael Pircher sowie Vater Ferdinand Hirscher um die GS-Spezialisten.

Im Vorjahr hatte es für die Riesentorlauf-Abteilung der ÖSV-Männer in Sölden mit Stefan Brennsteiner als Bestem auf Platz 17 trotzdem ein Debakel gesetzt. Diesmal war der Salzburger, der Ende der vergangenen Saison mit zwei dritten Plätzen aufgezeigt hatte, als größte Hoffnung eingeschätzt worden. Der schnellste erste Lauf gelang dann aber seinem Teamkollegen Leitinger, der erstmals in seiner Karriere voranlag.

Nach erstem Lauf fünf ÖSV-Läufer in den Top 18

Im ersten Saisonrennen der Männer führte damit überraschend ein Österreicher 19 Hundertstel vor dem Franzosen Matthieu Faivre, Odermatt war Dritter. Mit Brennsteiner (11.), dem überraschend starken Speed-Spezialisten Matthias Mayer (13.) und Manuel Feller (14.) auf den Plätzen 11 bis 14 sowie Marco Schwarz (18.) hatte der ÖSV nach Lauf eins damit gleich fünf Läufer in den Top 18 sowie einen gar in Führung.

In der flüssigen gesetzten Entscheidung hielt der Positiv-Trend aber nicht an. Mayer fiel im steilen Eisfall ebenso aus wie Brennsteiner. Schwarz verbesserte sich leicht und punktete als 13. in Sölden erstmals. Feller wurde 15. Weltmeister Faivre fiel noch auf Platz 11 zurück.

Glücklich über Weltcup-Punkte

„Ich bin schon glücklich. Es sind Weltcup-Punkte geworden, das war ein guter Start”, gab sich der WM-Dritte Schwarz nach der fünftbesten Zeit in der Entscheidung zufrieden. „Natürlich sind noch viele Hausaufgaben im Riesentorlauf zu machen.” Feller meinte, er sei nach der Hälfte verkrampft gewesen. „Im Steilhang bin ich irgendwo angestanden, danach habe ich mich nicht mehr derfangen.” Das Ergebnis sei okay. „Auch wenn es nicht ganz das ist, was wir uns erhofft haben.”

Mayer war trotz des Ausfalls nicht unzufrieden. „Ich habe auch im zweiten nicht gebremst und richtig Gas gegeben. Es war wirklich ein beschissener Fehler, der Tag war aber trotzdem für mich okay.”

Gehen schon lange gemeinsamen Weg

Brennsteiner freute sich mit seinem gleichaltrigen Team- und Leidenskollegen Leitinger, beide haben schon schwere Rückschläge wegstecken müssen. „Wir gehen schon lange einen gemeinsamen Weg, ich habe ein bisschen zittrige Haxen bekommen”, gestand Brennsteiner.

Beim Ausfall war er sich mit den Ski überkreuz gekommen. „Alles gut, blöd gegangen. Parallele Skistellung lernt man eigentlich schon relativ früh”, flüchtete er in einen Scherz.” Die Enttäuschung darüber werde ganz sicher noch kommen.

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