von hm 30.08.2021 10:50 Uhr

Feuerwehren stellen auf digitales Funknetz um

Die Kommunikation der Rettungsorganisationen in Südtirol wird digital und damit vereinheitlicht. Südtirols freiwillige Feuerwehren sind nun durchwegs mit Digitalfunkgeräten ausgerüstet.

Symblbild/APA/Webpic

Die Freiwilligen Feuerwehren sind Südtirols größte Zivilschutzorganisation. Seit dem 25. August sind alle 306 Freiwilligen Feuerwehren in Südtirol mit Digitalfunkgeräten ausgerüstet.

„Die Agentur für Bevölkerungsschutz hat jeder freiwilligen Feuerwehr zwei Handfunkgeräte und eine Fixstation in der Feuerwehrhalle zur Verfügung gestellt, nun werden die restlichen Handfunkgeräte an die Freiwilligen Feuerwehren verteilt“, berichtete der Koordinator des Landesfunkdienstes in der Agentur für Bevölkerungsschutz Markus Rauch. „Die anderen Rettungsorganisationen wie Wasserrettung und Bergrettung sind ebenfalls beim Umsteigen auf Digitalfunk.“

Ausbau

„Geplant ist“, so Landesrat Arnold Schuler, „in den nächsten Jahren auch die Fahrzeugfunkgeräte bei den Feuerwehren auszutauschen und den Funkgerätebestand komplett auf Digitalfunk umzustellen. Demnächst werden wir auch mit den Gemeinden den entsprechenden Rahmen definieren, um sie mit der Technologie auszustatten.“

„Der Meilenstein ‚Tetra-Erstausstattung‘“, betonte der Präsident des Landesverbandes der Freiwilligen Feuerwehren Wolfram Gapp, „mit rund 1.000 digitalen Funkgeräten samt Einschulung für alle 306 freiwilligen Feuerwehren konnte nun abgeschlossen werden. Der Landesverband der Freiwilligen Feuerwehren hat als Mitglied in einer landesweiten und zusätzlich auch in einer internen Arbeitsgruppe das Konzept für den Umstieg und zur Nutzung erarbeitet und damit die Grundlage für die Konfiguration der Geräte geschaffen.“

So wurde am Sitz des Verbandes eine Funkwerkstatt eingerichtet, damit in Zusammenarbeit mit dem Landesfunkdienst die große Anzahl an zu konfigurierenden Funkgeräten bewältigt werden kann. Derzeit wird bereits an der Auslieferung der Tetra-Folgeausstattung (Handfunkgeräte) gearbeitet. Die Bezirke Bozen, Unterland und Obervinschgau haben diese bereits erhalten.

Vernetzung

Das Tetrafunknetz in Südtirol besteht mittlerweile aus 115 Basisstationen. Sobald alle Einsatzorganisationen dieses System nutzen, kann jeder Nutzer mit einem einzigen Funkgerät mit allen Rettungsorganisationen kommunizieren. Bis jetzt wurden verschiedene Geräte mit verschiedenen Frequenzen verwendet. Mit dem neuen System kann eine direkte Kommunikation zwischen den Einsatzkräften verschiedener Organisationen erfolgen.

Tetra

Tetra (Terrestrial Trunked Radio) ist ein öffentlicher Standard für digitalen Bündelfunk und weltweit die meistverwendete Technologie für Funkkommunikation im Bereich Zivilschutz und Sicherheitsbehörden. Wie jedes Mobilfunknetz ist auch ein Tetra-Netz zusammengesetzt aus Vermittlungen, Basisstationen und Servern. Die Basisstationen kommunizieren mittels Radiosignalen in der Luft mit den Tetra-Funkgeräten. Im Gegensatz zu einem Mobilfunknetz wurde Tetra besonders für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben entwickelt.

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