von hm 26.08.2021 16:39 Uhr

Afghanen auf Heimatbesuch warten auf ihre Rückholung

Am Donnerstag kam es zu einer Explosion am Flughafen von Kabul. Derweil warten warten nach Angaben von Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) „noch zwei, drei Dutzend“ Menschen mit afghanischen Wurzeln auf die Ausreise nach Österreich. „Es melden sich fast täglich neue“, sagte Schallenberg am Mittwoch in der ZiB2 im ORF. Bei vielen von ihnen handelt es sich um Staatsbürger mit afghanischen Wurzeln, oder um eigentlich aus dem Land geflohene Schutzbedürftige. Sie haben sich trotz der Reisewarnung zu Familienbesuchen aufgemacht.

Rückholungsaktion für Doppelstaatsbürger und Schutzbedürftige auf Familienbesuch. (Symbolbild/APA/dpa)

Es sei sein Ziel, jeden Österreicher und jeden, der einen Aufenthaltstitel für Österreich habe, sobald wie möglich aus dem Land herauszukriegen, sagte Schallenberg. 89 Menschen seien bereits herausgebracht worden. Unterstützung erfuhr Österreich dabei von der ungarischen Luftwaffe und Deutschland.

Für Afghanistan gelte seit Jahren die höchste Reisewarnstufe, so Schallenberg weiter. „Wir haben dringend davon abgeraten, dort hinzufahren.“ Die meisten Personen dort seien auf Familienbesuch oder Doppelstaatsbürger. „Sie haben sich erst in den letzten Tagen, zum Teil in den letzten Stunden bei uns manifestiert.“ Man sei von der hohen Zahl überrascht gewesen, anfangs habe man mit weniger als die bereits herausgeholten gerechnet.

Schüler aus Wien in Kabul

Viele von ihnen sitzen jetzt in Kabul fest. So wie beispielsweise ein 24-jähriger Schüler aus Wien. Erst vor zwei Wochen reiste er in seine alte Heimat Afghanistan. Eine Daueraufenthaltsberechtigung in Österreich ermöglichte ihm das. Aktuell sitzt er in Kabul fest und hofft auf Hilfe. In der ZiB2 am Mittwoch beklagte der Afghane, dass aus Österreich derzeit niemand vor Ort sei. Mails, die er etwa an das Außenministerium in Wien geschickt hätte, blieben bislang unbeantwortet.

Es gab keine Erklärung dafür, warum die Betroffenen überhaupt in ein Land reisen konnten, aus denen sie eigentlich geflohen waren – zu einem Zeitpunkt, wo sich die Sicherheitslage dramatisch verschärft hatte.

Keine Aufnahme

Einmal mehr betonte Schallenberg seine Ablehnung für die Aufnahme afghanischer Flüchtlinge. Die Kritik von Bundespräsident Alexander van der Bellen, der zur Aufnahme von Afghanen aufgerufen hatte, wies Schallenberg zurück. Es gebe eine Verpflichtung zu helfen, so Schallenberg.

Darüber hinaus müsse man in der gesamten Region präsent sein, sagte der Außenminister. Österreich habe mit 44.000 Menschen die zweitgrößte Gemeinschaft von Afghanen in Europa und die viertgrößte weltweit. So müsste etwa Großbritannien 300.000 Afghanen aufnehmen, um die gleiche Größe zu erreichen.

Hilfe vor Ort als Ziel

Kommende Woche wolle sich die Bundesregierung mit den Nachbarländern Usbekistan und Tadschikistan austauschen. Die ÖVP hatte in der vergangenen Woche mehrmals für die Versorgung von Afghanen in den Nachbarländern und die Unterstützung dieser Staaten plädiert.

 

UT24/APA

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  1. 27.08.2021

    Österreich hat schon genug , schwer Integrierbare AFGHANEN aufgenommen, rechnet man die Einwohnerzahl zu Schweden hoch, müssten die 330.000 Aufnehmen, bei Deutschland wären es 5 Mill.

  2. swiss-austrianer
    26.08.2021

    Geht’s noch, macht “Heimaturlaub” obwohl er von dort – angeblich weil er verfolgt wurde – geflüchtet ist und in Österreich “Schutz” sucht? Herr Schallenberg, lassen Sie den in Afghanistan! Und Herr Nehammer, Aberkennung des Aufenthaltstitel und des Asylstatus!

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