von hm 14.08.2021 09:32 Uhr

Die vierte Welle kommt aus zwei Richtungen

Die Sieben-Tages-Inzidenzen nach Südtiroler Gemeinden zeigen keine Gleichverteilung bei den Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Eine Häufung an hohen Inzidenzwerten findet man jedoch derzeit im Pustertal und im Unterland, letzterer ein Bezirk mit relativ gutem Impf-Fortschritt. Das Infektionsgeschehen in Osttirol (Bezirk Lienz) sowie die laufende Tourismussaison zeigen vorerst wenig Einfluss auf die Inzidenzwerte in Südtirol.

APA/dpa

Die höchste Sieben-Tages-Inzidenz aller Südtiroler Gemeinden weist die Kleingemeinde Kuens auf. Zwar liegt der Wert bei 518, dieser ist aber der geringen Einwohnerzahl geschuldet. Es gab am Freitag in der Gemeinde lediglich eine Neuinfektion.

Aussagekräftiger ist der Wert allerdings für die Gemeinden Vahrn und Ritten. Hier stieg der Inzidenzwert auf 250 bzw. 200. 17 Personen gelten am Ritten als infiziert. Zwölf Neuinfektionen gab es alleine am Freitag in Vahrn.

Hohe Werte verzeichnete unter anderem das Südtiroler Unterland, jedoch kommt es hier zu einer auffälligen Häufung in benachbarten Gemeinden. Salurn wies am Freitag einen Inzidenzwert von 262 auf. Im Überetsch und Unterland lagen die Werte in Kurtinig (152), Kurtatsch (135), Leifers (155) und Kaltern (111) deutlich über dem Südtirol-Durchschnitt.

Während das Infektionsgeschehen im Bezirk Lienz bereits zu verschärften Maßnahmen geführt hat (UT24 berichtete), kommt es inzwischen auch im angrenzenden Südtiroler Pustertal zu hohen Inzidenzwerten: Pfalzen (279), Olang (221) und Vintl (210) wiesen am Freitag auffällig hohe Werte auf. Allerdings kam es seit Donnerstag – außer in Pfalzen – zu keinen Neuansteckungen mehr. In Osttirol lag der Wert am Freitag bei über 352.

In Städten ist die Situation noch größtenteils entspannt (Bozen 82, Meran 53, Bruneck 65) . Auch die Sommersaison scheint sich auf die touristisch geprägten Gemeinden nicht sonderlich auszuwirken. Touristenziele wie Dorf Tirol, Abtei/Badia, Schenna oder Sankt Leonhard verzeichneten am Freitag keine Neuinfektionen und zeigen auch keine hohen Inzidenzen.

Allgemein betrachtet verbreitet sich jedoch die Delta-Variante in den Bergregionen wesentlich rascher als etwa in Ostösterreich. Gleichzeitig gelten die Inzidenzzahlen nicht mehr als das Maß aller Dinge. Kriterien für die Einstufung von Ländern und Regionen wurden bereits modifiziert, so dass Spitalsstatistiken inzwischen den Ausschlag geben.

Jetzt
,
oder
oder mit versenden.

Es gibt neue Nachrichten auf der Startseite