von ca 05.08.2021 18:29 Uhr

Kryptobetrug: 14 Südtiroler ausgeforscht und angeklagt

Mehr als drei Milliarden Euro steckten Investoren weltweit in die Digitalwährung ‘Onecoin’ – doch die war frei erfunden. Jetzt wurde auch gegen 14 Südtirolern eine Anklage eingereicht. Fünf Millionen sollen rund 3.700  Südtiroler in die ‘Fake’-Währung bisher investiert haben.

Foto: Finanzpolizei Bozen

Bei der Aufarbeitung des milliardenschweren Onecoin-Anlageskandals rückt ein erster großer Strafprozess in Südtirol in greifbare Nähe. Die Finanzpolizei Bruneck hat eine Anklage gegen insgesamt 14 mutmaßliche Täter eingereicht.

Ihnen wird allesamt schwerer Betrug, Finanzmissbrauch sowie die Verbreitung eines kriminellen Pyramidensystems vorgeworfen.

Die Idee dahinter:

‘OneCoin’ wird als Kryptowährung beworben.  Das Geschäftsmodell: Wer andere Personen anwirbt, erhält zehn Prozent des von diesen Personen investierten Geldes. Doch tatsächlich ist die Währung wertlos.

Je früher man einsteige, desto mehr könne man von der Wertsteigerung profitieren.

 

In kürzester Zeit zum Millionär

Den Anlegern wurde suggeriert, dass bei den Transaktionen kaum Risiko bestehe und ab einem gewissen Investment Versicherungen gegen einen Kapitalverlust in Kraft treten würden. Nach den ersten Einzahlungen wuchs das virtuelle Depot auf der Plattform durch mehrere gewonnene Transaktionen rasant an. Den Kunden wurde jedoch eine Auszahlung der Rendite ausgeredet, beziehungsweise wurden diese nach inszeniertem Totalverlust zu neuen Einzahlungen verleitet, um den erlittenen Verlust wieder auszugleichen.

Einige Südtiroler bauten sich dank dieses Geschäftsmodelles ein großes Netzwerk auf und wurden in kürzester Zeit zu Millionären.

Totalverlust des Kapitals

Ebenfalls verschwiegen wurde, dass sich die Gelder zu diesem Zeitpunkt bereits in einem aus Tarn- und Scheinfirmen bestehenden Geldwäschereinetzwerk befanden. Guthaben wurden nicht ausbezahlt, sondern als Verlust ohne Legitimierung des Accountinhabers durchgeführt. All dies führte unweigerlich zum Totalverlust des Kapitals.

Fünf Millionen Euro sollen von Südtirolern stammen

Wie die Finanzpolizei bekannt gibt, sei man im Laufe der Untersuchungen auf zahlreiche Auslandsüberweisungen gestoßen: „Insgesamt wurden Überweisungen in der Höhe von elf Millionen Euro getätigt“, schreiben die Beamten.

Fünf Millionen davon sollen demnach von 3.700 Personen stammen, welche in Südtirol ansässig sind.

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  1. Adlerhorst
    05.08.2021

    Das Universum und die Dummheit vieler Menschen ist grenzenlos…….

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