von hm 03.08.2021 15:18 Uhr

Der Gletscherschwund kommt nach Lappach

Die Ausstellung „Goodbye Glaciers“ über den Rückzug der Gletscher und die Auswirkungen des Klimawandels wird am Freitag im Museum „Magie des Wassers“ in Lappach (Gemeinde Mühlwald) eröffnet.

Die Ausstellung im Lappacher Widum. (LPA/Museum Magie des Wassers)

In eine tiefgreifende Veränderung der Gletscher in Tirol gibt die Wanderausstellung „Goodbye Glaciers – Der Gletscherschwund in Bildern“ Einblick: Bis zum Jahr 2050 wird die Hälfte der Masse der Alpengletscher verschwunden sein.

Neben Fotos erzählen verschiedene Geräte und Ausstellungsstücke über alte und neue Methoden der Gletschermessung und auch davon, was durch den Rückzug der Gletscher freigelegt wurde. Nach einer mehr als zweijährigen Wanderschaft kehrt die Ausstellung nun ins Ahrntal zurück und wird dort ab Freitag dauerhaft zu sehen sein.

Vergleiche mit 160 Jahre alten Fotos

Die Besonderheit der Ausstellung sind die Vergleiche anhand von Fotos, die den Rückzug der Gletscher und die Auswirkungen des Klimawandels aufzeigen. Die älteste Aufnahme stammt von Gustav Jägermayer aus dem Jahr 1863 und zeigt die Dreiherrenspitze im hintersten Ahrntal mit Prettau und Äußerem Lahner Kees.

In der Ausstellung sind alle Berggruppen Südtirols von der Ortlergruppe bis zum Rieserferner dokumentiert, berichtet Roberto Dinale, Direktor des Landesamtes für Hydrologie und Stauanlagen in der Agentur für Bevölkerungsschutz, der die Ausstellung gemeinsam mit Stefano Benetton kuratiert und auf den Weg gebracht hat.

Über 20.000 Besucher bisher

Publikum und Fachleute haben die Ausstellung gut aufgenommen, was die Zahl von über 20.000 Besuchern belegt: Die Ausstellung war Ende Mai 2019 in Sand in Taufers eröffnet worden und nach Stationen in Antholz-Mittertal, Naturns, Bozen, Galtür, Innsbruck, Prad und Längenfeld im Oktober 2020 in Sterzing zu besichtigen.

Das Projekt entstand in Zusammenarbeit zwischen den Partnern der Universität Innsbruck, Eurac Research Bozen und der Agentur für Bevölkerungsschutz mit dem Landesamt für Natur, in dessen Besucherzentren die Ausstellung Platz gefunden hat.

Interreg-Projekt in der Schlussphase

Die Ausstellung „Goodbye Glaciers“ ist ein wichtiger Teil des Interreg-Projektes Glacier Inventory South Tyrol-Tyrol GLISTT, eines von vier Interreg-Projekten im Land, die von der Europäischen Kommission als „Pioniere im Klimaschutz“ angesehen werden.

Nach einleitenden Worten der Führungskräfte des Museums Hermann Gerald und Ursula Plaickner und des Bürgermeisters Paul Niederbrunner wird am 6. August um 18.30 Uhr Kurator Roberto Dinale einen Vortrag über Gletscherschwund halten und durch die Ausstellung im Widum von Lappach führen.

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