Letzter Abschied von einem Freiheitskämpfer

Alois Dissertori war am 19. Dezember 1921 in Kaltern geboren und Vater zweier Kinder. Nach der „Feuernacht“ am 18. Juli 1961 verhafteten ihn die Carabinieri. Auf seinem Anwesen fanden die Beamten laut den späteren Gerichtsunterlagen zehn Kilo Sprengstoff, drei Meter Knallzündschnur und 28 Zündkapseln.
Im Verhör gestand Dissertori, dass er die Sprengmittel für seinen Freund Sepp Kerschbaumer versteckt aufbewahrt habe. In dem späteren Prozess in Mailand hatte Dissertori keine Misshandlungen durch verhörende Carabinieri angegeben.
Eine Teilnahme an Sprengungen selbst wurde Dissertori zunächst unterstellt, konnte ihm im Ersten Mailänder Südtirol-Prozess (1963 bis 1964) jedoch nicht nachgewiesen werden.
Er wurde deshalb am 16. Juli 1964 trotzdem zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt und zu Prozessende freigelassen, weil die Strafe bereits durch die Untersuchungshaft (drei Jahre) mehr als verbüßt war.
Dissertori verstarb am Dienstag 99-jährig in seinem Heimatort. „Wir trauern zusammen mit den Angehörigen um einen aufrechten und mutigen Landsmann und werden ihn in ehrendem Gedächtnis behalten“, sagte Heimatbund-Obmann Roland Lang.
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