Grüner Pass bald auch in Südtirols Gastronomie?

Es wird für die Regierung in Rom nicht einfach werden, die neue Covid-Verordnung zu verabschieden. Aufgrund der Ausbreitung der Delta-Variante und einem Anstieg der „Positivitätsrate“ (Anteil positiver Abstriche an der Gesamtzahl der Tests) erwägt das Kabinett von Premierminister Mario Draghi den erweiterten und strengeren Einsatz für den „Grünen Pass“ in der neuen Verordnung einzuführen.

Für eine Gastrobesuch soll laut Medienberichten die „3G-Regel“ zumindest in Innenräumen beschlossen werden. Ebenso wird über dessen Anwendung etwa auf Fernzügen und -bussen beraten. Der Vorstoß kommt nach dem Auftreten mehrerer Corona-Cluster, die auf Gastronomiebesuche zurückgeführt werden (UT24 berichtete).

Angesichts erneut ansteigender Infektionszahlen sprach sich am Samstag auch ein Experte des Gesundheitsministeriums in der Zeitung La Repubblica dafür aus. Der Stab und das wissenschaftliche Komitee der Regierung wollen am Montag ebenso eine Empfehlung aussprechen.

Die Regierungsmitglieder sind jedoch über die Anwendung des Grünen Passes bisher uneins. Bisher unterstützt nur der „Partito Democratico“ (PD) eine erweiterte Grün-Pass-Pflicht. Das Vorgehen der Südtiroler Landesregierung bei einer solchen Erweiterung ist ebenso unklar.

Bei Dekreten der italienischen Regierung dürfte es wenig Spielraum geben, andererseits belasten strenge Corona-Regeln die touristische Sommersaison. Die Landesregierung ist jedoch bestrebt, die Durchimpfung der Bevölkerung zu beschleunigen, was – wie anderswo der Fall – durch die Einführung der Grünpass-Pflicht erreicht werden konnte.

In Nord- und Osttirol gilt etwa – wie auch in Österreich generell – bereits seit Frühjahr die 3G-Regel für die Gastronomie, auch bei einem Aufenthalt im Freien.