von hz 23.06.2021 16:41 Uhr

Unterlandler Jahrhundertgewitter

Heute vor genau 35 Jahren hat es in Tramin eine Naturkatastrophe gegeben. Am 23. Juni 1986 um 23.15 Uhr wälzte der Höllentalbach ca. 400.000m³ Schlamm und Geröll aus dem Gebirge ins Tal. „Es waren Schreckensminuten!“, berichtet eine Zeit-Zeugin und damalige Mitarbeiterin der Traminer Kellerei, Gerlinde Kofler, im Gespräch mit UT24.

Foto: Kellerei Tramin

Laut Angaben der Freiwilligen Feuerwehr Tramin wurden damals Brücken, Teile des Traminer Festplatzes, die Pension Erika, die Kellerei Tramin, das Traminer Schwimmbad, der Fußballplatz, die Tennisanlage, mehrere Wohnhäuser, Straßen sowie große Wein- und Obstbauflächen verwüstet.

„Menschen retteten sich aus den obersten Stockwerken ihrer Wohnungen auf das Dach“, berichtet Kofler im UT24-Gespräch. „Es waren Schreckensminuten, welche wir damals erleben mussten.“

„Man hat das Unwetter von weit her kommen sehen!“

Gerlinde Kofler, damalige Büromitarbeiterin der Kellerei Tramin und Tochter des damaligen Obmannes der Genossenschaft, hat noch heute den Geruch des Schlammes und der Feuchtigkeit in der Nase wenn sie die Bilder der Katastrophe sieht.

Man habe das Unwetter von weit her kommen sehen: „Als der Höllentalbach über die Ufer trat ertönten laute Donnergeräusche, welche im gesamten Dorf hörbar waren. Sofort wusste ich: Jetzt ist etwas Schreckliches passiert!“

Fotos: Kellerei Tramin

Innerhalb von nur wenigen Minuten entstanden durch die Höllentalbachkatastrophe Schäden in Millionenhöhe. Wie durch ein Wunder ist dabei kein Mensch ums Leben gekommen. Die Traminer Feuerwehr war wochenlang, gemeinsam mit den Freiwilligen Feuerwehren von Rungg, Söll sowie den umliegenden Nachbarorten, im Einsatz, um die enormen Schäden zu beheben und Aufräumarbeiten zu tätigen.

„Als wir am Morgen in die Kellerei kamen waren alle Räume bis oben voller Schlamm. Nur mit Mühe konnten wir die Ordner und Karteien wieder finden und glücklicherweise dadurch auch retten“, berichtet die Zeit-Zeugin.

Fotos: Kellerei Tramin

Mit vereinten Kräften gelang innerhalb von nur wenigen Jahren der komplette Wiederaufbau der zerstörten Infrastruktur und die Neubepflanzung der vermurten landwirtschaftlichen Flächen.

„Dank der schnellen Aufräum- und Aufbauarbeiten konnte die Ernte noch im selben Jahr wieder in der Kellerei eingekellert werden.“

Fotos: Kellerei Tramin

Vor fünf Jahren hielt die FF Tramin anlässlich des Gedenktages an das Jahrhundertgewitter eine großangelegte Zivilschutzübung ab (UT24 berichtete).

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