von hz 13.05.2021 19:01 Uhr

Faschistische Sehenswürdigkeiten für Touristen

Wenn der Tourismus in Kürze wieder anlaufen darf, so ist die Stadt Bozen mit ihren Sehenswürdigkeiten ein beliebtes Ziel bei Reisenden. Dass nun mit Überbleibseln aus dem Faschismus Gäste angelockt werden, finden manche doch eher merkwürdig als sehenswürdig.

Siegesdenkmal Bozen (Bild: UT24/su)

IDM Südtirol steht laut eigenen Angaben für Innovation, Development und Marketing und soll Wegweiser für die wirtschaftliche Entwicklung in Südtirol sein. Auf der Homepage www.suedtirol.info findet man allerlei Informationen über die Menschen sowie Spezialitäten und Landschaften Südtirols.

„Tipp“ für einen Stadtrundgang in Bozen

Es werden zahlreiche Vorschläge gegeben, was man sich wo in Südtirol alles ansehen kann. In Bozen zählt natürlich der Obst- und der Waltherplatz dazu, aber auch ein Hinweis für einen Besuch beim „Ötzi“ findet man. Wem das nicht genügen sollte oder andere Interessen verfolgt, dem wird die „faschistische Architektur in Bozen“, wie beispielsweise das Siegesdenkmal, angeboten.

„Das Siegesdenkmal beherbergt heute ein unterirdisches Museum, in dem die Historie des Bauwerks dargestellt wird. Von hier aus gelangen Besucher auf den Siegesplatz, der von Gebäuden mit typisch faschistischer Architektur umgeben ist“, heißt es auf der Homepage.

Und weiters: „Ein weiteres wichtiges städtebauliches Zeugnis aus der Zeit des Faschismus ist der monumentale Justizpalast des Architekten Paolo Rossi de’ Paoli: Dieser bildet zusammen mit dem Palazzo del Littorio (heute als Finanzamt genutzt) – mit seinem Relief von Hans Piffrader, das den ‚Duce‘ zu Pferd darstellt – sowie der Christkönigkirche eine Art ‚Trias der Gewalten‘.“

Es entsteht somit bei vielen die Frage, ob Bozen tatsächlich mit Faschismus Touristen anlocken soll. Auf die Nachfrage von UT24 beim Bozner Bürgermeister, ob er es richtig findet, dass die Stadt mit „faschistischer Architektur“ für Touristen beworben wird, ist bislang noch keine Antwort eingelangt.

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