Leben und Sterben am Manaslu

Es war die erste Expedition, die Hans Kammerlander selbst organisiert hatte. Mit einer Gruppe Südtiroler Bergsteiger, davon fast alle Bergführerkollegen und Freunde, erkor er den Himalaya-Gipfel des Manaslu, dessen Name in etwa „Berg der Seele“ bedeutet, zum Ziel.
An jenem verhängnisvollen 10. Mai 1991, an dem aufgrund anhaltend wechselhafter Witterungslage ein letzter Gipfelversuch unternommen werden sollte, kam zunächst der Grödner Karl Großrubatscher ums Leben. Die Kameraden fanden ihn in unmittelbarer Nähe des Hochlagers leblos auf. Die Umstände seines Todes sind bis heute rätselhaft.
Beim darauffolgenden Rückzug vom Berg gerieten Mutschlechner und Kammerlander in ein infernales Höhengewitter. Ein Blitz traf Mutschlechner tödlich. Kammerlander überlebte die Tragödie nur mit Glück. Es gelang ihm im Sturm alleine das Hochlager zu erreichen.
Es dauerte lange, bis Kammerlander mit dem Verlust seiner Freunde und seines großen Lehrmeisters Friedl Mutschlechner einigermaßen umgehen und wieder Freude an den Bergen finden konnte. 2017 kehrte er, 26 Jahre nach der Katastrophe, noch einmal zum Manaslu für einen Filmdreh zurück, brach jedoch den Besteigungsversuch ab. Er bleibt für ihn der einzige unbestiegene Achttausender.






