von hz 29.04.2021 09:49 Uhr

Dolomiten UNESCO Welterbe setzt Schritte für barrierefreien Tourismus

Wie kann es gelingen, das Dolomiten UNESCO Welterbe für alle Menschen zugänglich und erlebbar zu machen? Mit dieser Frage setzte sich unlängst das Geologiemuseum der Dolomiten in Predazzo bei einer Onlineschulung mit dem GEOPARC Bletterbach und independent L. auseinander. Dabei standen die Ergebnisse des Interreg-Projektes GATE – „Granting Accessible Tourism for Everyone“ in der Südtiroler Pilotstätte Bletterbach im Mittelpunkt.

UNESCO Welterbe . Bletterbachschlucht (Bild: UT24/su)

Reiseerlebnisse für alle Menschen, unabhängig von ihren physischen und sprachlichen Barrieren sowie persönlichen Behinderungen ermöglichen: das ist das Ziel des Interreg-Projektes GATE – „Granting Accessible Tourism for Everyone“, das von der Stiftung Dolomiten UNESCO und der Sozialgenossenschaft independent L. in der Pilotstätte GEOPARC Bletterbach umgesetzt wurde. Bei einer internen Fortbildung für die Mitarbeiter des Museumsnetzwerkes MUSE in Trient mit dem Geologiemuseum der Dolomiten in Predazzo durften der GEOPARC Bletterbach und independent L. das Projekt und seine neuen Technologien vorstellen – und damit für das Thema Barrierefreiheit sensibilisieren, heißt es in einer Medienmitteilung von GEOPARC Bletterbach.

Neue digitale Möglichkeiten

Christian Weber (Direktor GEOPARC Bletterbach) und Günther Ennemoser (GATE-Projektleiter bei independent L.) berichteten über die konkreten Ergebnisse des Projektes und die ersten Erfahrungen mit den neuen digitalen Möglichkeiten, das Dolomiten UNESCO Welterbe Bletterbach zu erleben. Die neuen Angebote reichen von einer barrierefreien Webapp („GEOPARC Guide“) für multimediale Inhalte (auch in Italienischer Gebärdensprache LIS) über einen Chatbot („Bletterbot“) bis zur Möglichkeit, die Schlucht virtuell mithilfe eines 3D-Films und VR-Brillen zu erleben.

„Wir befinden uns jetzt im Zeitalter des Digitalen, welches für alle Menschen inklusiv zugänglich sein muss. Durch den Einsatz innovativer Technologien und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Rahmen von GATE ist es uns gelungen, barrierefreie Online-Instrumente für alle zu entwickeln und vier konkrete Implementationsbeispiele für die Südtiroler Pilotstätte GEOPARC Bletterbach zu realisieren“, berichtete der Projektleiter Günther Ennemoser.

„Neue Möglichkeiten auch für jene, die Pech mit Wetter haben“

„Für uns als GEOPARC Bletterbach war dieses Projekt eine gute Gelegenheit, uns mit dem Thema Barrierefreiheit auseinanderzusetzen und Werkzeuge zu finden, um die Besonderheiten unseres Dolomiten UNESCO Welterbes auch jenen Menschen zugänglich zu machen, die nicht in die Schlucht wandern können“, so Christian Weber. „Dies betrifft bei weitem nicht nur Menschen mit Behinderungen, sondern auch Familien mit kleinen Kindern oder aber all jene, die einfach nur Pech mit dem Wetter haben und deshalb aus Sicherheitsgründen genau am Tag ihres Ausfluges nicht in den Bletterbach hinuntersteigen können.“

Federico Poda (Informatikspezialist) und Stefano Gius (Analyse und Projektplanung) gaben einen weiteren Einblick in die projektspezifischen Bereiche von independent L., die als das Südtiroler Beratungs- und Kompetenzzentrum für Menschen mit körperlichen Behinderungen gilt. Dabei ging es um die Themen digitale Barrierefreiheit und die Möglichkeiten für die Sensibilisierung zum Thema barrierefreier Tourismus. Neben dem Projekt GATE ist independent L. aktuell auch im Projekt „SMART – Small Museums Alliance Representing Territories“ involviert, das verschiedene Möglichkeiten für einen zugänglichen Museumsrundgang für alle umsetzt.

Vorstellung findet Ende Mai statt

Das Projekt GATE wird im Rahmen einer Medienkonferenz Ende Mai von independent L. und dem GEOPARC Bletterbach offiziell vorgestellt. GATE und SMART werden finanziert vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und Interreg Italien-Österreich V-A 2014-2020.

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