Was sind Zweinutzungsrassen?

Einnutzungsrassen bei Nutztieren sind hochspezialisiert: So kommt beispielsweise das speziell für die Milchproduktion gezüchtete Holstein-Rind auf eine Milchleistung von rund 8.000 kg pro Laktationsperiode, einzelne Spitzentiere auf über 15.000 kg. Die Fleischleistung ist jedoch gering, denn Holstein-Rinder sind mager.
Wirtschaftliche Rentabilität
Ein Dilemma sei dies vor allem für die männlichen Kälber, denn diese können weder Milch geben, noch wären sie für die Mast geeignet, berichtet die Verbraucherzentrale in einer Aussendung. Das Angus-Rind dagegen, welches für die Fleischproduktion gezüchtet wurde, habe einen massigen Körperbau mit ausgeprägter Muskulatur und lege rasch an Gewicht zu.
Legerassen bei Hühnern legen viele Eier, würden sich aber nicht für die Fleischproduktion eignen. Sie würden vergleichsweise langsam an Gewicht zunehmen, so dass sich eine Mast wirtschaftlich nicht auszahlen würde. Eine Folge dieser Entwicklung sei das Töten eines Großteils der männlichen Küken.
Zweinutzungsrassen gelten als wenig effektiv
„Im Unterschied dazu können Zweinutzungsrassen, zu welchen viele alte Haustierrassen zählen, für mehrere Zwecke verwendet werden“, erklärt Silke Raffeiner, die Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Südtirol. In der Logik der Ertragsmaximierung würden diese jedoch zum Teil als wenig effektiv gelten, da sie weder in die eine noch in die andere Richtung eine besonders hohe Leistung erbringen.
Klassische Beispiele in Südtirol
Ein klassisches Zweinutzungsrind in Südtirol sei das Grauvieh, berichtet Raffeiner. Es eigne sich sowohl für die Milch- als auch für die Fleischproduktion, könne aber klarerweise mit der Milchleistung eines Holstein-Rinds nicht mithalten.
Zweinutzungshühnerrassen könnten für die Eierproduktion und die Mast eingesetzt werden, meint die Fachexpertin. „Im Idealfall legen die weiblichen Tiere Eier und die männlichen werden gemästet, die Erträge sind jedoch im Vergleich zu reinen Lege- bzw. Mastlinien geringer. Die Produzenten müssen folglich etwas höhere Preise für ihre Produkte verlangen.“






