Vatertag: Kein Geschenk für Tata

Immer häufiger kommt es in Schulen und Kindergärten vor, dass traditionelle Feste und Feierlichkeiten Experimenten und falsch verstandener Toleranz zum Opfer fallen. Nicht nur Martinsumzüge oder christliche Weihnachtstraditionen werden immer öfter kurzerhand „umlackiert“.
Im Kindergarten von St. Lorenzen scheint zunächst auch der Josefitag als traditioneller Vatertag einem „Lieblingsmenschtag“ Platz gemacht zu haben. Feiertage für Mutter oder Vater fallen durch das Raster. Führt man als Argument an, dass die traditionelle Familie auf dem Rückzug ist und viele Kinder mit nur einem Elternteil oder gar ohne Eltern aufwachsen, ist ein „Lielingsmenschentag“, wo die zu Feiernden ausgesucht werden können, durchaus nachvollziehbar.
Eine Zusatzveranstaltung
Wenn aber – wie in der Ankündigung – der Lieblingsmenschtag als Ersatz herhalten soll und gleichzeitig dabei von „unterschiedliche Familienformen, Religionen und Kulturen“ als Teil einer „vorurteilsbewussten Bildung“ die Rede ist, drängen sich gewisse Fragen auf.
Auf Nachfrage von UT24 bei der Kindergartenleitung – welche namentlich nicht genannt werden möchte – beteuerte diese jedoch, dass der Vatertag – wie auch der Muttertag – „ganz normal“ zelebriert werde. Beim „Lieblingsmenschtag“ handle es sich um eine Art Zusatzveranstaltung, welche „in Absprache“ mit den Eltern „tolle Rückmeldungen“ bekommen habe, auch wenn es der eine oder andere „vielleicht falsch verstanden“ habe.
Der Langeweile vorbeugen
„Tradition ist uns immer wichtig gewesen“, sagte die Kindergartenleiterin gegenüber UT24. Wenn es „Namensänderungen“ gegeben hätte – etwa „Lichterfest“ für den Martinsumzug – dann nur, um „Abwechslung“ für die Kinder zu hineinzubringen.
Fragt man bei manchen Eltern nach, so erfahre man dennoch, dass die Kinder am Freitag ohne Geschenk zum Vatertag nach Hause gekommen seien. Manch einer ärgert sich über diesen Umstand, mit den Eltern sei jedoch anscheinend „alles geklärt“, betonte die Kindergartenleitung.
Bürgermeister plädiert auf Brauchtum und Tradition
Der Bürgermeister von St. Lorenzen, Martin Ausserdorfer, fand auf Anfrage von UT24 klare Worte. „Der Gemeindeverwaltung war es ein Anliegen, dass Brauchtum und Tradition fortgeführt werden. Dazu gehört nun einmal auch der Vatertag“, sagte der Bürgermeister.
Man habe sich mit der Kindergartenleitung darauf verständigt, Brauchtum gehöre gelebt. „Das ist kein großes Thema.“
Ein „Lieblingsmenschtag“ für alle
Die Kindergartenleitung unterstreicht dagegen: „Das ist Sache des Kindergartens, weder der Politik, noch der Gemeinde.“
Freuen wir uns also zumindest auf einen „Lieblingsmenschtag“ und darauf, dass er alle miteinschließt – auch die Väter.
Die Einladung:






