von hm 01.03.2021 07:56 Uhr

Wenige Tests, niedrige Inzidenz: Sardinien wäscht sich weiß

Das italienische Gesundheitsministerium hat die Insel Sardinien per neuer Verordnung zur „Weißen Zone“ erklärt. Damit können Restaurants sogar wieder bis 23 Uhr geöffnet bleiben, Einkaufszentren öffneten bereits am Wochenende. Doch was verraten die Zahlen?

Wichtigste Einnahmequelle Sardiniens ist der Badetourismus. (Pixabay)

Es klingt wie eine Erfolgsstory: Niedriger Reproduktionsfaktor, beispielhafte Sieben-Tages-Inzidenz. Die autonome italienische Region und Mittelmeerinsel Sardinien will die erste Covid-19-freie Insel werden und hofft schon auf die bevorstehende Tourismus-Saison.

Ein Blick auf die Zahlen fördert jedoch Bemerkenswertes zutage. Die Insel hat über 1,6 Millionen Einwohner. Am Freitag führte die autonome Region 2.721 PCR-Tests durch, wovon acht positiv ausfielen. Antigen-Schnelltests gibt es in der offiziellen Statistik überhaupt gar keine.

Der Vergleich mit Südtirol

Südtirol gilt als „Rote Zone“ und befindet sich weitgehend im Lockdown. Im selben Zeitraum gab es in Südtirol 14.425 Tests – davon alleine 2.409 PCR-Abstriche –, also insgesamt fünfmal so viele wie auf Sardinien. 371 Tests fielen positiv aus. Südtirol hat 521.000 Einwohner und damit weniger als ein Drittel im Vergleich zur Insel im Tyrrhenischen Meer.

Vorteile des Insellebens

Dass Inseln allgemein besser aus der Covid-Krise kommen als Binnenländer, beweisen Fälle wie Neuseeland oder Island (UT24 berichtete).

Selbst wenn das Infektionsgeschehen in Südtirol zwar deutlicher ausfällt und Restriktionen aufgrund von Varianten nötig sind, zeigt der Fall Sardinien aber, dass weniger Tests auch zum erwünschten Ergebnis, vielleicht aber nicht zum Ziel führen.

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