von su 17.02.2021 15:21 Uhr

Hilfeschrei: Lkw-Fahrer unter unmenschlichen Bedingungen

Um mutierte Viren fernzuhalten, hat Bayern die Grenze zu Tschechien und zum Bundesland Tirol in Österreich bis auf wenige Ausnahmen geschlossen. Lkw-Fahrer, welche die Grenzen passieren wollen, sind seitdem extremen Bedingungen ausgesetzt.

Bild: Unmenschlich und extrem – Warentransporteure warten auf Coronatest. (Bild: lva)

Seit Montag stehen am Brenner Warentransporteure stundenlang im Stau. Bei klirrender Kälte, ohne Essen und keine Möglichkeit, sanitäre Einrichtungen zu benutzen, müssen sie stundenlang ausharren.

Stundenlang Schlange stehen

Für die Einreise nach Deutschland durch Tirol braucht es nämlich bis auf weiteres einen negativen Coronatest, der nicht älter als 48 Stunden sein darf.

„Die Warentransporteure sind derzeit Extremsituationen ausgesetzt. Bei Minus 16 Grad Celsius standen die letzten Tage über 1.500 Lkw-Fahrer stundenlang Schlange für einen Coronatest“, berichtet der Obmann der Warentransporteure im lvh Elmar Morandell.

Blockade bis auf den Brenner und Sterzing verlagert

Am Autohof Sadobre in Sterzing wurde eine Teststation für Antigen-Schnelltests eingerichtet, um problemlos durch die Kontrollen am Brenner zu kommen.

Der Unmut unter den Fahrern wird zunehmend größer. Um einen Stau auf der A12 und A13 in Tirol zu vermeiden, hat Tirol die Blockade auf den Brenner und bis nach Sterzing verlagert.

Interaktion mit Nachbarländern

Auch der Umwegverkehr über Tarvis von Verona bietet keine Alternative, da Lkws ab Verona trotz negativem Testergebnis nicht mehr durchgelassen werden.

„Bei allem Verständnis für die aktuell schwierige Situation: Derartige Entscheidungen können nicht zu Lasten von Menschen gehen, die Lieferketten aufrechterhalten und die Warenzustellung garantieren. In vielen Fällen handelt es sich um Familienväter, die wieder gesund und sicher nach Hause zurückkehren wollen. Diese Menschen müssen derzeit unmenschliche und inakzeptable Bedingungen für ihre Arbeit in Kauf nehmen. Ich fordere die zuständigen politischen Vertreter zu schnellster Interaktion mit unseren Nachbarländern auf“, fordert Morandell.

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