von hz 15.02.2021 08:57 Uhr

Naturbahnrodeln: Tiroler Lokalmatador holt WM-Titel

Krönender Abschluss am Sonntag bei der 23. FIL Weltmeisterschaft im Rennrodeln auf Naturbahn im Ötztal. Im Einsitzer der Herren raste Lokalmatador Thomas Kammerlander bei Minusgraden im doppelstelligen Bereich auf der perfekt präparierten Grantau-Bahn zur Goldmedaille, im Teambewerb hatten die Südtiroler Evelin Lanthaler und Alex Gruber die Nase vorn. Die Veranstalter vom SV Umhausen können mit den Titelkämpfen in Tirol mehr als zufrieden sein.

Weltmeister Thomas Kammerlander - Credit: ÖRV/Miriam Jennewein

Zehn Jahre nach seinem älteren Bruder Gerald hat auch Thomas Kammerlander bei der Heim-Weltmeisterschaft im Rennrodeln auf Naturbahn auf der Grantau-Bahn in Umhausen die Goldmedaille gewonnen. Am Tag nach seinem 31. Geburtstag stellte der viermalige Gesamtweltcupsieger in beiden Läufen Bestzeit auf, war im Finale in 1.12,37 Minuten noch einmal 0,08 Sekunden schneller als im ersten Durchgang und gewann schließlich mit einer Endzeit von 2.24,82 Minuten und 0,64 Sekunden Vorsprung auf den Südtiroler Alex Gruber (Villanders). Für Thomas Kammerlander war es der erste Einzel-Weltmeistertitel seiner so erfolgreichen Karriere – ein Ziel, auf das der Ötztaler in den vergangenen Jahren akribisch hingearbeitet hat. Ein fehlendes Teil in seinem großartigen Karriere-Puzzle, das nun komplett ist. Und die Fortsetzung einer erfolgreichen Familiengeschichte.

  • Siegerpodest im Einsitzer der Herren, v.l.n.r.: Alex Gruber (Villanders), Thomas Kammerlander (Umhausen), Patrick Pigneter (Völs) - Credit: ÖRV/Miriam Jennewein

Silber und Bronze holen sich Südtiroler

Hinter Silbermedaillengewinner Gruber, der sich vor zwei Jahren in Latzfons zum Weltmeister gekürt hatte, landete ein weiterer Südtiroler Rodler auf dem Podium. Patrick Pigneter (Völs) büßte in den beiden Fahrten auf der 955 Meter langen Grantau-Bahn 0,90 Sekunden auf den neuen Weltmeister Thomas Kammerlander ein.

Im Teambewerb gewinnen die Südtiroler

Abgeschlossen wurden die Titelkämpfe in Umhausen am frühen Sonntagnachmittag mit dem Teambewerb. Dort jubelten die Südtiroler Evelin Lanthaler und Alex Gruber, die sich in 2.29,71 Minuten durchsetzten. Für Lanthaler war es das zweite Gold bei dieser WM nach ihrem Triumph im Einsitzer der Damen. Silber gewann Österreich in der Besetzung Tina Unterberger/Thomas Kammerlander. Das Duo büßte exakt zwei Sekunden auf die neuen Weltmeister ein. Ekaterina Lavrenteva/Aleksandr Egorov (Russischer Rodelverband) belegten in 2.32,81 Minuten den Bronzerang.

  • Siegerpodest im Teambewerb, v.l.n.r.: Unterberger/Kammerlander (Österreich), Gruber/Lanthaler (Südtirol), Lavrenteva/Egorov (Russischer Rodelverband) - Credit: ÖRV/Miriam Jennewein

Die Stimmen der Medaillensieger im Einsitzer

Thomas Kammerlander (Nordtirol/Gold): „Dieses Gold ist eine Riesenerleichterung. Ich habe zwei Jahre auf dieses eine Ziel hingearbeitet. Durch die Verschiebung musste ich dem enormen Druck, der auch von außen immer größer wurde, noch länger aushalten. Aber jetzt habe ich es geschafft und bin unheimlich froh und dankbar. Ob ich jetzt meine Karriere beende? Das kann ich heute sicher nicht beantworten. Jetzt genieße ich den Weltmeistertitel und nach dem Sommer werde ich entscheiden, ob ich noch ein Jahr dranhänge.“

Alex Gruber (Südtirol/Silber): „Ich bin mit der Silbermedaille sehr zufrieden. Wir haben versucht Thomas (Kammerlander) im ersten Durchgang unter Druck zu setzen. Aber er war nicht zu schlagen, Glückwunsch an ihn für dieses herausragende Rennen auf seiner Heimbahn.“

Patrick Pigneter (Südtirol/Bronze): „Natürlich möchte man immer gewinnen. Aber Gold im Doppelsitzer, jetzt auch noch Bronze im Einsitzer – ganz ehrlich, ich bin super zufrieden. Ich freue mich für Thomas (Kammerlander), dass er es geschafft hat, denn ich weiß, wie groß der Druck bei einer Heim-WM ist. Komplimente an die Umhauser für diese perfekte WM – das war ein ganz wichtiger Schritt in Hinblick auf eine mögliche Aufnahme ins Olympische Programm.“

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