von su 13.02.2021 14:38 Uhr

Verhilft SVP ultrarechten Autonomiefeind ins Ministeramt?

Wer ist Renato Brunetta? Südtirols Politik scheint erst nach dem Beitrag von UT24 am Samstagmorgen einige Erinnerungen an den neuen Minister in der Regierung Draghi wachgerüttelt bekommen zu haben.

Bild: Minister Brunetta gemeinsam mit Duce-Enkelin Alessandra Mussolini . (Bild: STF)

Wie ein Zeitzeuge UT24 berichtet, habe Brunetta im Jahre 2005 auf dem Gerichtsplatz die Südtiroler „brutal beschimpft“.

Der Abgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit (STF) Sven Knoll bestätigt in einer Aussendung diese Vorkommnisse und stellt fest: „In der SVP scheinen autonomiepolitisch alle Dämme gebrochen zu sein“.

Mit Duce-Enkelin posiert

Mit Zustimmung der SVP sei Renato Brunetta von Forza Italia neuer Minister in Italien, ein ultrarechter Autonomiefeind, der in Bozen zusammen mit Michaela Biancofiore grölend vor dem Mussolini-Relief aufgetreten sei, der lauthals die Abschaffung der Sonderautonomien gefordert habe und der auf Facebook Bilder von sich und der Duce-Enkelin Alessandra Mussolini veröffentlichen würde.

Ende der Sonderzugeständnisse gefordert

„Anstatt vehement gegen einen solch autonomiefeindlichen Minister zu protestieren, spricht die SVP der neuen italienischen Regierung das bedingungslose Vertrauen und ihre vollste Loyalität aus“, kritisiert Knoll.

„Sonderzugeständnisse, welche vor 60 Jahren den Regionen gewährt wurden, sollte ein Ende bereitet werden“, so lautete die Forderung des neuen Ministers, der nun die volle Unterstützung der SVP genießt.

Gewicht der Südtiroler Abgeordneten ungenutzt

Die neue italienische Regierung sei äußerst instabil und auf jede einzelne Stimme im Parlament angewiesen, schätzt Knoll die Lage in Rom ein.

„Anstatt dieser Regierung das bedingungslose Vertrauen auszusprechen, hätte die SVP das Gewicht der Südtiroler Abgeordneten nutzen sollen, um Minister wie Brunetta zu verhindern“, findet der STF-Abgeordnete.

Neue Autonomiekompetenzen einzufordern und eine Aufkündigung des unsäglichen Finanzabkommens auszuhandeln, mit dem Südtirol dem italienischen Staat jedes Jahr eine halbe Milliarde Euro schenkt, stünden laut Knoll an vorderster Front des anzugehenden Arbeitsprogrammes. „Dieses Geld wird jetzt dringend in Südtirol benötigt, um den notleidenden Unternehmen und Bürgern zu helfen“, urteilt Knoll.

Großer Schaden für das Land

Mit ihrem verantwortungslosen und chaotischen Handeln füge die SVP dem Land immer größeren Schaden zu! Eine Partei, die einen Minister unterstützt, der stolz mit der Enkeltochter von Benito Mussolini posiert und eine Abschaffung der Autonomie fordere, habe jede minderheitenpolitische Glaubwürdigkeit verloren, fasst Sven Knoll zusammen.

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