von hz 12.02.2021 14:32 Uhr

Ploner: „Bildungspolitik treibt Musikstudenten ins Ausland“

Der Landtagsabgeordnete Alex Ploner vom „Team K“ kritisiert die Bildungspolitik in Südtirol. Die unterschiedlichen Ausbildungswege in Südtirol und Österreich für die Qualifikation zum Musiklehrer führen zum Wettbewerbsnachteil für Studenten in Südtirol.

Abgeordneter Alex Ploner, Foto: Team K

In Südtirol kann sich ein/e Musiker/in durch ein Studium am Konservatorium nach fünf Jahren für den Lehrberuf qualifizieren. Nach dieser Grundausbildung muss eine berufsbegleitende Ausbildung zur Erlangung der Lehrbefähigung absolviert werden, um Chancen auf eine Stammrolle zu haben. In Österreich hingegen kann dasselbe Ergebnis mit einem vierjährigen Bachelor-Abschluss erreicht werden – samt Lehrbefähigung. Der Landtagsabgeordnete Alex Ploner vom „Team K“ fordert die Landesregierung auf, diesen Wettbewerbsnachteil für Absolventen des Bozner Konservatoriums zu beheben.

Die Beseitigung der Benachteiligung von Südtiroler Musikstudierenden im Wettbewerb um die Stammrolle wird schon seit Jahren gefordert. Der Mehraufwand an Zeit, Geld und Energie treibt junge MusikerInnen, die eine Karriere an der Schule anstreben, ins Ausland. Damit läuft das Südtiroler Bildungssystem Gefahr, die Südtiroler Musikstudierenden für die Ausbildung der Kinder und Jugendlichen in Südtirol zu verlieren. Ich habe den Eindruck, dass eine lösungsorientierte Zusammenarbeit mit dem Konservatorium von Seiten der Bildungspolitik zu wenig gesucht wird”, sagt Ploner.

Österreichisches Studium hat Vorteil in Südtirol

Laut Ploner wird Bewerbern tatsächlich, welche in Österreich das Lehramtsstudium absolviert haben, neben der kürzeren Studiendauer und der direkten Anerkennung der Lehrbefähigung noch eine zusätzliche Punktezahl von 15 Punkten für die Landesranglisten zuerkannt. „Wir wollen von der Landesregierung wissen, wie es sein kann, dass die Absolventen aus Österreich bevorzugt werden und gleichzeitig Studierende nach fünfjährigem Studium in Bozen keine Lehrbefähigung erhalten”, so der Landtagsabgeordnete.

Rechtlich gesehen kann das Land Südtirol 30% der Musiklehrerausbildung selbst gestalten, sagt Ploner. Die Landesregierung hätte somit sehr wohl Spielraum für Reformen. Dieser müsse in Zusammenarbeit mit dem Konservatorium genutzt werden. Eine in unregelmäßigen Abständen stattfindende, berufsbegleitende Ausbildung zur Erlangung der Lehrbefähigung für Abgänger des Konservatoriums sei für das „Team K“ keine Lösung.

Jetzt
,
oder
oder mit versenden.

Es gibt neue Nachrichten auf der Startseite