von hm 09.02.2021 05:55 Uhr

Verwirrung um Zahlen: Wie viele Abstriche zeigen Mutation?

Das Bundesland Tirol hat am Montagabend klargestellt, wie viele positive Abstriche tatsächliche eine südafrikanische Mutation des Coronavirus aufweisen. Experten warnen jedoch, dass die Ergebnisse einen Blick in die Vergangenheit, nicht auf das aktuelle Infektionsgeschehen werfen.

Ein Labor prüft die Proben. (Symbolbild/APA/dpa)

Zwischen 23. Dezember und gestern Montag konnten Labors 165 Mal eine südafrikanische Mutation nachweisen. Bei weiteren 15 Proben liegt noch keine Vollsequenzierung vor, aber durchgeführte Teilsequenzierung legt eine Infektion durch eine Mutation nahe.

Nun arbeiten sich die Labors an etwa 220 Verdachtsfällen weiter. Schätzungsweise geht das Land in einer Aussendung von etwa 400 Ansteckungen mit der südafrikanischen Variante des Virus aus. 130 dieser Proben stammen von aktiv Infizierten.

Laut Molekularbiologe Ulrich Elling könne man davon ausgehen, dass sich um die 90 Prozent der mittels PCR gefundenen Verdachtsfälle als tatsächliche B.1.351-Fälle erweisen werden, wie er der APA erklärte.

„Wenn man mit dem Auto auf eine Klippe zufährt, nützt der Blick in den Rückspiegel nichts“, sagte Elling. Die Argumentation mit den vermeintlich nur acht aktiven Fällen müsse man demnach als irreführend bezeichnen, kritisierte Elling.

Allein zwischen 1. und 4. Februar seien laut APA mehr als 70 potenzielle Fälle der südafrikanischen Virus-Variante in Nordtirol entdeckt worden, die nun mittels Genomsequenzierung bestätigt werden müssen. Bei all diesen Fällen handelt es sich um nach wie vor aktive Erkrankungen.

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