von ca 08.01.2021 15:23 Uhr

Privatindustrie will Mitarbeitern rasch Corona-Impfungen anbieten

Für die Firmen im privatwirtschaftlichen Bereich hat das Thema Impfung insgesamt hohe Priorität und sie wollen ihre eigenen betriebsmedizinischen Einrichtungen dafür nützen.

APA (dpa/Archiv)

Österreichs größter Baukonzern Strabag mit weltweit knapp 80.000 Beschäftigten hofft auf baldige Impfmöglichkeiten. „Natürlich streben wir an, dass unsere Mitarbeiter rasch Zugang zur Impfung erhalten“, sagte Unternehmenssprecherin Marianne Jakl zur APA.

„Ob es bei der Covid-Vakzine auch Sinn macht, diese über unser bestehendes Netzwerk anzubieten, müssen wir erst mit den Experten prüfen“, so Jakl. Ein generelles Problem stellt derzeit beispielsweise die Tiefkühlerfordernis bei minus 80 Grad für den Impfstoff dar, auch in der Logistik.

Ausnahmslos alle Mitarbeiter werden getestet

Der Baukonzern Porr, der insgesamt fast 20.000 Mitarbeiter beschäftigt, hat eigenen Angaben zufolge bereits rund 20.000 Antigentests in der Belegschaft durchgeführt. „Wir testen mit ausgebildeten Ärzten, Sanitätern und diplomierten Krankenschwestern – die Kosten dafür trägt die Porr“, berichtete Unternehmenssprecher Dominik Heiden.

Getestet wird demnach „ausnahmslos bei allen Mitarbeitern“ – im Angestelltenbereich ebenso wie beim gewerblichen Personal und zwar immer, wenn dies für Reisen erforderlich ist. Auch bei der Rückkehr aus Urlauben könnten sich sämtliche Arbeitnehmer testen lassen.

Es fehle nur noch der Impftsoff

Auch der zweitgrößte heimische Baukonzern Porr scharrt betreffend Impfung schon in den Startlöchern. „Wir möchten gerne so rasch als möglich unsere Mitarbeiter in allen Bereichen impfen“, sagte Heiden zur APA. „Die Ressourcen dafür haben wir innerhalb des Konzerns, der Impfstoff fehlt“, hielt er fest. Da derzeit noch kein Bezug des Vakzins möglich sei, könne er auch nichts zum Umfang, Zeitpunkt und geplanten Impfstoff sagen.

Der weltgrößte Ziegelhersteller Wienerberger mit mehr als 17.000 Beschäftigten im In- und Ausland will dem Personal ebenfalls den Zugang zu Impfungen ermöglichen. „Prinzipiell haben wir vor, unseren Mitarbeitern auf freiwilliger Basis – analog zu den jährlichen Grippeimpfungen – auch eine Covid-19-Impfung anzubieten“, so Konzernsprecherin Claudia Hajdinyak. „Hier stehen wir in Kontakt mit unserer Innung und dem uns betreuenden Arbeitsmedizinischen Dienst (AMZ).“

Lagerung des Impfstoffes bedarf einer Abklärung

Mit dem AMZ bzw. der Betriebsärztin sei des Weiteren noch die technische Umsetzbarkeit zu evaluieren. „Abhängig von Art und Hersteller des Impfstoffes muss das Vakzin bei bis zu minus 80 Grad Celsius gelagert werden – wie hier die Impflogistik aussehen kann, muss erst erarbeitet werden“, erklärte Hajdinyak und ergänzte: „Außerdem haben wir noch keinerlei Informationen darüber, wie und ob die durchgeführten Impfungen gemeldet werden müssen bzw. wie eine etwaige Eintragung über die E-Card in den elektronischen Impfpass erfolgen kann.“ Die Verfügbarkeit und Umsetzbarkeit seien derzeit noch unklar bzw. würden noch evaluiert.

Freiwilligkeit zur Impfung bleibt aufrecht

Auf freiwillige Impfungen innerhalb der Belegschaft setzt auch die voestalpine, die weltweit zuletzt knapp 50.000 Arbeitnehmer beschäftigte. „Wir haben großes Interesse daran, das Impfangebot unseren Mitarbeitern, die das wollen, rasch zugänglich zu machen und werden dafür unsere betriebsmedizinische Infrastruktur zur Verfügung stellen“, sagte voestalpine-Sprecher Peter Felsbach zur APA.

„Wir stellen alles auf, um schnell reaktionsfähig zu sein – wir haben großes Interesse, dass das rasch funktioniert“, betonte der Konzernsprecher.

"Wir sind in internen Planungen, aber in Warteposition"

Für die Firmen im privatwirtschaftlichen Bereich hat das Thema Impfung insgesamt hohe Priorität und sie wollen ihre eigenen betriebsmedizinischen Einrichtungen dafür nützen. Die Konzerne verfügen aber offenbar noch über wenig Informationen vonseiten der zuständigen Stellen, auf die sie ihre etwaigen Umsetzungspläne abstimmen könnten. Auch aus der voestalpine hieß es: „Wir sind in internen Planungen, aber in Warteposition.“

/APA

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