Noldin-Gedenkfeier: „Nicht nur in Krisenzeiten zur eigenen Identität stehen“

Josef Noldin, geboren im Jahre 1888 in Salurn, war Rechtsanwalt und Organisator der verbotenen Katakomben-Schulen in Südtirol während der Zeit des Faschismus.
Nach einer Verbannung durch die faschistischen Machthaber auf die Insel Lipari war er im Dezember 1929 in Bozen verstorben. Im heißen Klima Liparis hatte er sich mit einem malaria-ähnlichen Fieber infiziert, die italienischen Behörden hatten ihm die Ausreise zu einer Heilbehandlung verwehrt. Er wurde in Salurn begraben.
Tradition gibt Zukunftsimpulse für unser Land
Bei der heurigen Gedenkfeier hielt der Salurner Schützenhauptmann Arno Mall seine traditionelle Ansprache. Dabei ging er auf die offiziellen Wortmeldungen zu 100 Jahre Zugehörigkeit Südtirols zu Italien ein. „Wenn, wie von linken Historikern oft beschrieben, Tradition als rückwärtsgewandt dargestellt werde, dann sei das demaskierend. Immerhin sei es gerade die Tradition und deren Vertreter, die in den letzten Jahren Zukunftsimpulse für unser Land gegeben haben“, so Mall.
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Der Situation des Stillstands Abhilfe verschaffen
Der Gedenkredner, Südtirols Landeskommandant Jürgen Wirth Anderlan, dessen Familie Salurner Wurzeln hat, hakte genau hier ein. Vielfach sei er im Laufe der Krise von Landsleuten kontaktiert worden, welche an die Schützen appellierten, der aktuellen Situation des Stillstands Abhilfe zu verschaffen. Während sich die Verteidiger der Autonomie derzeit wohl in den Landhauskellern verkrochen hätten, „um den ersten Beweis dafür zu finden, dass unsere Autonomie doch mehr wert sei als ein ‚Pfifferling‘“, rief Wirth Anderlan sinngemäß dazu auf, sich nicht nur in Krisenzeiten zur eigenen Identität zu bekennen und entsprechend zu handeln.
Die Gedenkfeier endete mit der Kranzniederlegung am Grab von Josef Noldin, die vom Gedenkredner Landeskommandant Jürgen Wirth Anderlan und von Roland Lazzeri, Bürgermeister von Salurn durchgeführt wurde.






