Samuel Koch: „Eigentlich wollte ich gar nicht zu Thomas Gottschalk“

Lieblings-Trainerjacke in Garderobe vergessen
Nach dem 4. Dezember 2010 ist Samuels Leben querschnittsgelähmt. In einem Interview für die BILD am Sonntag sagt Spaßvogel Koch auf seine Erinnerungen an jenen Abend bei Thomas Gottschalk angesprochen: „Relativ vage. Aber was ich weiß ist, dass ich meine Lieblings-Trainingsjacke in der Garderobe des ZDF vergessen hab und nach meinem Auftritt versäumte, sie abzuholen.“
Das Auto lenkt sein Vater
Die Erinnerungen enden wenige Augenblicke vor dem Aufprall. Samuel Koch sollte nacheinander über fünf Autos zunehmender Größe, die ihm entgegenfahren, springen. Er springt mit Sprungstiefeln im Vorwärtssalto über jeweils ein Fahrzeug.
Zum Unfall kommt es beim vierten Fahrzeug, das von seinem Vater gesteuert wird. Samuel Koch stürzt und bleibt regungslos am Boden liegen. Die Sendung wird daraufhin zunächst unterbrochen, später folgt ihr kompletter Abbruch.
Mir wurde ein zweiter Geburtstag gegönnt
Koch: „Ich sag‘s mal so: Das war nicht gerade der allerbeste Tag in meinem Leben. Aber da ich nach diesem vierfachen Genickbruch auch tot hätte sein können, kann man mein Überleben auch als eine Art zweiten Geburtstag sehen. Hunderttausenden anderen Menschen ist ein solcher Geburtstag nicht gegönnt.“
Tausendmal geübt
Koch sagt im BILD-Interview, dass er Anfragen, ob er mit einer akrobatischen Nummer in „Wetten dass…?“, mehrmals abgesagt habe. Schließlich sagte er sich nach vielem Abwägen: „Okay, ich habe diese Sprünge über Autos schon hundert-, wenn nicht sogar tausendmal gemacht. Und mit der Gage (als Wettkönig hätte er ein Auto gewonnen, Anm. v. BILD) kann ich mein Studium bis zum Schluss finanzieren und vor knapp zehn Millionen Zuschauern vielleicht etwas Sinnstiftendes sagen“.
Koch denkt dabei an sein Vorbild Karl-Heinz Böhm. Der Schauspieler legte in einer „Wetten dass…?“-Sendung im Jahre 1981 den Grundstein für seine Äthiopienhilfe.
Ich Vollpfosten
Samuel Koch sagt heute, dass er sich damals mit dem Gedanken, in der ZDF-Sendung aufzutreten, nicht wohl fühlte, „weil es gerade unter Kunstturntrainern nicht gern gesehen ist, seinen gezüchteten Körper für eine verhältnismäßig, ‚unehrenhafte‘ Show herzugeben“, so Koch.
„Heute denke ich: Ich Vollpfosten hätte mal lieber weniger vernünftig abgewogen und mehr auf mein Bauchgefühl gehört.“






