von ih 24.11.2020 07:22 Uhr

Südtiroler Frau hat große Angst um ihr Kind

Eine junge werdende Mutter erlebte in einem Südtiroler Krankenhaus unlängst etwas, das sie emotional an ihre Grenzen bringt. Weil sie angeblich corona-positiv getestet wurde, hätten sie die Ärzte regelrecht loswerden wollen. Den seit Tagen geplanten Geburtstermin wollte man ebenso nicht mehr durchführen – obwohl dieser überfällig ist. Gegenüber UT24 hat sich die junge Frau exklusiv anvertraut und ihrer Verzweiflung dabei freien Lauf gelassen.

Symbolbild Pixabay

Hochschwanger in der 38. Woche und ungeduldig darauf wartend, dass es endlich einen Geburtstermin gibt, erlebte eine Frau unlängst in einem Südtiroler Krankenhaus den blanken Horror.

Rein vom niedrigen Körpergewicht des Babys hatten die Ärzte der jungen Frau bereits vor einiger Zeit mitgeteilt, die Geburt mittels eines Kaiserschnitts machen zu wollen. Und das rund drei Wochen vor dem eigentlich geplanten Geburtstermin. Denn das Kind nimmt nicht mehr an Körpergewicht zu und liegt mit dem Kopf nach unten. Je länger man also mit der Geburt wartet, desto riskanter wird es.

Geburt war laut Ärzten sehr dringend

„Länger wollte man mit dem Kaiserschnitt auf keinen Fall warten, hat man mir deshalb gesagt. Die Ärzte haben mir sogar versprochen, dass mein Kind noch vor dem 20. November auf die Welt kommt. Da habe ich mir zunächst nicht viel dabei gedacht, denn die werden schon hoffentlich noch wissen, was sie tun“, dachte sich die werdende Mutter zum damaligen Zeitpunkt.

Doch dann der erste Schock: weil die werdende Mutter keinen Corona-Test rechtzeitig mehr machten konnte, verschob sich der Kaiserschnitt nach hinten. Ohne einen solchen Test führen die Ärzte nämlich keine Geburt durch.

Ewiges Warten auf Corona-Test verzögert alles

Als die junge Frau dann doch endlich voller Vorfreude in das Krankenhaus gehen konnte – mit dem Glauben, am nächsten Morgen ihren seit Tagen angekündigten Kaiserschnitt zu bekommen – wurde ihre Hoffnung aber schnell wieder zerstört.

„Man teilte mir mit, dass das Corona-Ergebnis noch immer nicht da ist. Also warteten wir im Krankenhaus einen Tag lang, ohne Ergebnis. Und ein weiterer Tag verging. Doch dann endlich, nach einiger Zeit, klopfte es überraschend an meiner Zimmertür. Ein Arzt im Schutzanzug kam herein und teilt mir mit, dass ich positiv getestet bin“, erzählt die immer noch stark mitgenommene Frau gegenüber UT24.

Ärzte wollten Frau loswerden

Nun war der 20. November als eigentlich vorgesehener Geburtstermin schon um mehrere Tage überschritten. Obwohl man der Mutter schon Wochen zuvor versprochen hatte, dieses Datum auf keinen Fall wegen eines Risikos für das Kind überschreiten zu wollen.

„Trotzdem hat man mir mitten in der Nacht gesagt, dass der Kaiserschnitt auch am folgenden Tag nicht stattfinden kann. Aber nicht nur das: man wollte mich sogar nach Hause schicken – und das hochschwanger!“, ist die Frau immer noch fassungslos. „Ich, hochschwanger, und mit einem Risikokind im Bauch, soll also nochmals nachhause gehen? Obwohl das ausgemachte Datum, das niemand von den Ärzten überschreiten wollte, schon längst überschritten war?“.

Todesangst um das eigene Kind

Fragen über Fragen kommen für die junge Frau plötzlich auf: „Wieso hat dieser mit Schutzanzug bekleidete Arzt den Kaiserschnitt nicht einfach frisch gemacht? Wenn er schon so geschützt bekleidet war. Ich war ohne Symptome. Niemand hätte gedacht, dass ich positiv sei. Alle Ärzte kamen die Tage zuvor auch nur mit Mundschutz in mein Zimmer. Aber jetzt, wo ich als Corona-Fall zähle, will man mich plötzlich loswerden?“.

„Ich sollte seit mehreren Tagen mein unterernährtes Kind in den Armen halten. Das man holen wollte, weil man Angst hatte, das er es sonst nicht schaffen könnte. Und jetzt? Sitz ich hier. Mein Kind? immer noch im Bauch! Die Tage? Schon lange überschritten! Ich habe Todesangst um mein Kind. Und das Gefühl, dass einen alle nur noch loswerden wollen, ist wirklich kein Schönes“, ist die werdende Mutter fassungslos über das Verhalten der Ärzte.

„Lasse mich nicht nach Hause schicken“

Die junge Frau hofft nun, dass sie bei ihrer Überlieferung in ein anderes Krankenhaus schnellstmöglich ihren Kaiserschnitt bekommt. Denn die Zeit drängt. Aber eine zeitnahe Geburt ist immer noch nicht in Sicht.

„Ich will endlich keine Angst mehr haben müssen. Und dass mein kleiner Sohnemann einfach normal auf die Welt kommen kann. Solange mein Kind nicht geboren ist, lass ich mich auf jeden Fall von niemandem nach Hause schicken. Ich habe Angst um mein Kind und werde hier behandelt wie eine Aussätzige. Geht’s noch?“, so die Frau verzweifelt.

Noch immer kann die Geburt für die Einheimische jederzeit losgehen. Doch sie hat ihren Kaiserschnitt immer noch nicht erhalten. (Stand, Dienstagvormittag, 07.00 Uhr).

UPDATE: So erklärt sich der Primar des Krankenhauses

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