von ih 06.11.2020 16:34 Uhr

Kalterer Geschäftsmann tritt wegen Corona-Maßnahmen aus SVP aus

Ein weiterer Geschäftsbetreiber in Kaltern hat die Schnauze voll von den Corona-Schließungen des Einzelhandels in Südtirol. In einem ausführlichen Schreiben, das er vor seinem Geschäft angebracht hat, erklärt der Inhaber des Traditionsgeschäftes „Schmidl“ deshalb nun seinen Austritt aus der SVP – nachdem er dort 50 Jahre lang Mitglied gewesen ist.

Mit einem Aufsteller vor seinem Geschäft in Kaltern äußert ich Heini Schmidl gegen die Corona-Maßnamen des Landes. - Foto: UT24

Bei jenem Kalterer Modegeschäft, welches Landeshauptmann Kompatscher für die Schließung des Südtiroler Einzelhandels plakativ verantwortlich machte (UT24 berichtete), handelt es sich um keinen Einzelfall.

Nun hat sich ein weiterer Geschäftsmann aus Kaltern offensiv gegen die Corona-Maßnahmen von Landeshauptmann Arno Kompatscher ausgesprochen. Es handelt sich dabei um Heini Schmidl, Inhaber des Traditionsgeschäftes „Schmidl“. Auf einem Aufsteller direkt vor seinem Laden hat er die Maßnahmen der Südtiroler Landesregierung vehement kritisiert.

Gleichzeitig kündigte Schmidl seinen Austritt aus der SVP an – der er 50 Jahre lang angehört hat. „Kein einziges Mitglied der Landesregierung wird jemals (mehr) meine Stimme bekommen“, verspricht der Kalterer Geschäftmann.

Protestschreiben von Heini Schmidl im vollen Wortlaut

Als Traditionsgeschäft mit Verkauf von täglichen Gebrauchsartikeln protestieren wir lautstark gegen die ungerechte Schließung unseres Betriebes wegen Corona. Den ganzen Sommer über haben wir alle Hygienemaßnahmen penibel eingehalten. Kein einziger Kunde war in unserem Geschäft ohne Maske unterwegs und nun werden wir mit der Zwangsschließung bestraft. Ganz anders war es bei den Bars und Gastbetrieben. Wir führen auch Waren des täglichen Bedarfs und nun haben viele unserer Kunden große Probleme, sich mit notwendigen Gebrauchsgütern zu versorgen. In der Landesregierung herrscht anscheinend Chaos. Wir lassen uns von diesen Dilettanten nicht weiter schädigen. Unser Betrieb hat zwei Weltkriege ohne solche Zwangsschließungen überdauert und nun werden jene bestraft, die sich an die Regeln gehalten haben. Wir haben bis zum heutigen Tag keinen Euro als Unterstützung erhalten. Auch unsere Mitarbeiter erleiden große Gehaltseinbußen, die nicht gerechtfertigt erscheinen. Uns kommt vor, dass hier Dilettanten am Werk sind. Als Betriebsinhaber werde ich diesen ungerechtfertigten Akt nicht mehr hinnehmen. Als Zeichen des Protests erkläre ich hiermit, die 50-jährige SVP-Mitgliedschaft für beendet. Kein einziges Mitglied der Landesregierung wird jemals meine Wahlstimme bekommen.

Heini Schmiedl, Betriebsinhaber

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